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750.000 Pilger strömen zu Padre Pio nach Apulien

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Der Ansturm der Gläubigen hält an. Auch am Freitag wollten tausende Pilger den Leichnam des vor 40 Jahren verstorbenen Padre Pio sehen.

Tausende katholische Pilger haben sich auch am Freitag zum zweiten Tag in Folge in der süditalienischen Ortschaft San Giovanni Rotondo versammelt, um den Leichnam des vor 40 Jahren verstorbenen Padre Pio zu sehen. Die kürzlich exhumierten und präparierten sterblichen Überreste des Volksheiligen werden seit Donnerstag in einem gläsernen Sarg ausgestellt. Nach Angaben des Kapuzinerordens, dem Padre Pio angehörte, haben bereits 750.000 Menschen aus aller Welt eine Pilgerreise nach San Giovanni Rotondo gebucht, um den Leichnam in den kommenden Monaten zu sehen.

In Italien hoch verehrt
Padre Pio wird in Italien hoch verehrt. Der im Vatikan für die Heiligsprechung zuständige Kardinal Jose Saraiva Martins feierte am Donnerstag zu Ehren von Padre Pio gemeinsam mit zahlreichen Mönchen und Bischöfen eine Freiluftmesse in San Giovanni Rotondo. Der Heilige soll zu Lebzeiten an seinen Händen, Füßen und der Brust Wunden gehabt haben, die an die Kreuzigungsmale Jesu erinnerten (Stigmata).

Erstmals seit vier Jahrzehnten wurden die sterblichen Überreste des Kapuzinermönchs ausgestellt. Kurienkardinal José Saraiva Martins zelebrierte eine Messe in San Giovanni Rotondo, wo Padre Pio 1968 im Alter von 81 Jahren gestorben war.

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Der Leichnam des volkstümlichen Geistlichen war Anfang März exhumiert und danach für die Ausstellung in der Krypta der Kirche Santa Maria delle Grazie vorbereitet worden.

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Die Kapuziner, die den Kult um Pater Pio kommerziell nutzen, stoßen mit der geplanten Ausstellung des Leichnams auf Kritik. Die Gegner des Vorhabens werfen ihnen eine "Entweihung" Pater Pios vor.

Schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt
Pater Pio, geboren als Francesco Forgione, lebte von 1887 bis 1968. Im Alter von 23 Jahren tauchten an seinen Händen, Füßen und der Brust Wunden auf, die an die Kreuzigungsmale Jesu Christi erinnerten (Stigmata). Bereits zu Lebzeiten wurde er als Heiliger verehrt. Im Jahr 2002 sprach Papst Johannes Paul II. Padre Pio heilig. Der Kapuzinerpater ist in Italien längst der Volksheilige Nummer Eins. Laut Meinungsumfragen dürfte die Hälfte aller Italiener den Mönch um Hilfe anrufen, wenn sie sich in irgendeiner Notsituation befinden und auf Unterstützung vom Himmel hoffen.

San Giovanni Rotondo auf der Halbinsel Gargano ist längst einer der größten Wallfahrtsorte der Welt. In der 27.000-Einwohner-Gemeinde gibt es 194 Hotels, 132 Bars, 110 Restaurants und Dutzende Großraum-Parkplätze. An jedem Wochenende kommen bis zu 500 Autobusse in den Ort.

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