Ruanda

91-jährige Überlebende des Völkermords angezündet

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Eine 91-jährige Überlebende des Völkermords in Ruanda ist von ihren Nachbarn bei lebendigem Leib verbrannt worden.

Nach Angaben des größten Opferverbands, Ibuka, vom Donnerstag fürchteten die Täter, die alte Frau könnte vor ruandischen Gerichten gegen sie aussagen. Die verkohlte Leiche von Geneviève Mukanyonga sei bereits am vergangenen Freitag in ihrem Haus im zentralruandischen Dorf Muhanga gefunden worden.

Drei Verdächtige seien inzwischen in Haft. Unter ihnen sei ein Nachbar, der seine früheren Verbrechen vor dem Volkstribunal seines Dorfes bereits gestanden habe. Doch habe Mukanyonga nicht aufgehört, ihn für die Ermordung ihrer gesamten Familie verantwortlich zu machen.

Laut Ibuka wurden seit dem 7. April, dem 14. Jahrestag des Völkermords, bereits zwölf Überlebende ermordet. Vergeblich habe seine Organisation die Regierung aufgerufen, über die Sicherheit der früheren Opfer zu wachen, sagte Generalsekretär Benoît Kaboyi. Bei den monatelangen Massakern radikaler Hutu-Milizen an der Minderheit der Tutsi und gemäßigten Hutus wurden 1994 etwa 800.000 Menschen getötet.

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