Sudan

Ägyptischen Entführern gehen angeblich Vorräte aus

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Anscheinend leiden die Geiselnehmer unter einem Mangel an Treibstoff und Lebensmitteln, die entführte Reisegruppe soll wieder im Sudan sein.

Im Geiseldrama in der Sahara gehen den Entführern einer europäischen Reisegruppe ägyptischen Regierungskreisen zufolge Lebensmittel und Treibstoff aus. Die Entführer hätten am Freitag kurzzeitig versucht, sich in Libyen mit Vorräten einzudecken, ehe sie mit den Geiseln in den Sudan zurückgekehrt seien, sagte ein Regierungsvertreter. "Sie leiden unter einem ernsten Mangel an Lebensmitteln und Treibstoff." Die Informationen stammten von einem ägyptischen Reiseleiter unter den Geiseln, der seine deutsche Ehefrau per Satelliten-Telefon darüber unterrichtet habe.

Ägypten und Italien machen sich für Lösegeldzahlung stark
Einem Magazinbericht zufolge machten sich die Regierungen Ägyptens und Italiens bei der deutschen Regierung nachdrücklich für die Zahlung eines Lösegeldes stark. Die Behörden in Kairo befürchteten einen Schaden für die wichtige Tourismusbranche des Landes, sollten bei einer Befreiungsaktion Geiseln ums Leben kommen, schrieb "Der Spiegel" in einem Vorabbericht.

Entführte Reisegruppe wieder im Sudan
Die Entführer sollen die seit über einer Woche gekidnappte europäische Reisegruppe von Libyen zurück in den Sudan in die Nähe der ägyptischen Grenze gebracht haben. "Sicherheitskräfte haben am Samstag festgestellt, dass die Entführer mit ihren Geiseln zurück auf sudanesisches Territorium gekommen sind", sagte ein Vertreter des sudanesischen Außenministeriums.

Geiseln seit 19. September verschleppt
Unter den Geiseln sind fünf Deutsche, fünf Italiener, eine Rumänin sowie acht ägyptische Begleiter. Sie wurden am 19. September während einer Wüstensafari in Ägypten zwischen der Oase Dakhla und der Hochebene Gilf al-Kabir verschleppt und in den Sudan gebracht. Ägyptische Behörden haben von hohen Lösegeldforderungen gesprochen. In Sicherheitskreisen ist von sechs Millionen Euro die Rede. Experten sehen keine politischen oder ideologischen Ziele hinter der Entführung.

Dem "Spiegel" zufolge werden die Verhandlungen dadurch erschwert, dass anscheinend innerhalb der Entführergruppe unterschiedliche Vorstellungen herrschten. Zeitweilig hätten die ägyptischen Sicherheitsbehörden mit mehreren Männern verhandeln müssen. Die Nationalität der Geiselnehmer sei noch nicht abschließend geklärt. Anscheinend handele es sich um Ägypter, Sudanesen und Männer aus dem Tschad.

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