Washington

Amokläufer hatte Kontakt zu dt. Neonazis

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Der Rechtsextremist setzte sich unter anderem für den deutschen Holocaust-Leugner Zündel ein. Zudem schickte er dem frühere NPD-Anwalt Mahler mehrere Mails.

Der US-Rechtsextremist James von Brunn, der am Mittwoch einen schwarzen Wachmann des Holocaust Memorial Museums in Washington erschoss, hatte Verbindungen zu deutschen Neonazis. Laut "Der Spiegel" zählte dazu auch der frühere NPD-Anwalt Horst Mahler. Ihm habe der heute 88-Jährige im September 2003 über eine interne Mailing-Liste mehrere E-Mails geschrieben und mitgeteilt, dass Hass "natürlich, normal und notwendig" sei: "Wenn du nicht hasst, was dich zerstören würde", schrieb er, "wirst du selbst zerstört".

Mahler widersprach seinem Gesinnungsgenossen: "Hass macht dich blind für die Möglichkeiten, den Feind zu zerstören", habe er geschrieben. Neben dem Kontakt zu Mahler habe sich Brunn auch für den inhaftierten deutschen Holocaust-Leugner Ernst Zündel eingesetzt und im Internet gefordert: "Lasst Ernst Zündel frei, einen großen Mann."

Die US-Justizbehören haben nach dem tödlichen Angriff auf einen Wachmann im Holocaust-Museum in Washington eine Anklage wegen Mordes gegen den 88-jährigen Täter angekündigt. Brunn droht damit die Todesstrafe. In Notizen, die den Behörden zufolge im Auto des Täters entdeckt worden waren, leugnet Brunn den Holocaust und beschreibt US-Präsident Barack Obama als jüdische Marionette. "Der Holocaust ist eine Lüge. Obama wurde von den Juden erschaffen", heißt es demnach in den Papieren.

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