Tunesien

Ben Ali schuldet Banken 1,3 Milliarden Euro

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182 Unternehmen des Clans des Ex-Präsidenten kassierten Kredite. 

Der Clan des gestürzten tunesischen Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali schuldet verschiedenen Banken rund 2,5 Milliarden Dinar. Die umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro flossen in der Vergangenheit an 182 Unternehmen in der Hand der korrupten Großfamilie.

Für eine Summe von rund 430 Millionen Dinar (222 Mio. Euro) gebe es keine Sicherheiten, sagte der Gouverneur der tunesischen Zentralbank, Mustapha Kamel Nabli am Mittwoch in Tunis. Prognosen über die Folgen möglicher Kreditausfälle für die betroffenen Institute gab er zunächst nicht ab.

Ben Ali war am 14. Jänner nach einem Volksaufstand ins saudi-arabische Exil geflohenen. Vor allem der Trabelsi-Clan der Präsidentengattin war in dem nordafrikanischen Land verhasst, weil er wichtige Schlüsselpositionen der Wirtschaft besetzte und sich auf diese Weise hemmungslos bereicherte. Ben Alis angeheiratete Verwandtschaft lebte in Saus und Braus. Ihre Villen wurden nach ihrer Flucht systematisch von aufgebrachten Bürgern geplündert. Die Schweiz und die EU beschlossen, die europäischen Konten des Ben-Ali-Clans einzufrieren.
 

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