Aus Verärgerung

Brandstiftung bei historischem Stadttor in Seoul

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Ein 69-jähriger Südkoreaner hat die Tat gestanden. Grund dürfte seine Verärgerung nach einem Grundstücksstreit gewesen sein.

Das verheerende Feuer am mehr als 600 Jahre alten Namdaemun-Tor in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, "dem Nationalschatz Nummer eins", geht nach Polizeiangaben auf Brandstiftung zurück. Ein 69 Jahre alter Südkoreaner mit dem Nachnamen Chae, der wegen Brandstiftung vorbestraft sei, habe die Tat gestanden, teilte am Dienstag ein Ermittler mit. Der Verdächtige habe das Feuer vermutlich aus Verärgerung über die Behörden nach einem Grundstücksstreit gelegt. Chae wurde am Montagabend außerhalb Seouls festgenommen.

Unzureichende Schutzmaßnahmen
Chae habe ausgesagt, die Tormauer bestiegen, in dem pagodenförmigen zweistöckigen Holzdach Farbverdünner vergossen und das Dach angezündet zu haben, hieß es. Er habe das "Große Südtor" im Zentrum Seouls für seine Tat gewählt, weil es wenig gesichert gewesen sei. In den Zeitungen des Landes wurde kritisiert, dass die Schutzmaßnahmen am Tor unzureichend gewesen seien. Das historisch bedeutsame Bauwerk wurde von dem Feuer in der Nacht zum Montag bis auf die Tormauer zerstört.

Bei Chae wurden den Angaben zufolge eine Flasche mit Lösungsmittel sowie Kleidung und eine Tasche gefunden, die zu den Beschreibungen von Zeugen an der Brandstelle passten. Vor knapp zwei Jahren hatte er wegen des gleichen Motivs Feuer in einem historischen Palast in Seoul gelegt. Damals hatte er sich über eine zu geringe Entschädigung im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Grundstücks in seinem Besitz an ein Bauunternehmen beschwert. Chae wurde zu einer 18-monatigen Bewährungs- und einer Geldstrafe verurteilt.

Wichtigstes Stadttor während Chosun-Dynastie
Das Namdaemun wurde 1398 errichtet und war wichtigstes Stadttor während der Chosun-Dynastie (1392-1910). Im Korea-Krieg (1950-53) wurde das Bauwerk schwer beschädigt und nachher repariert. Das abgebrannte Tor soll nun originalgetreu wiederhergestellt werden. Seit 1962 war es der "Nationalschatz Nummer eins.

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