Amtszeit endet

Bush-Puppen und Lollis finden reißenden Absatz

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Bush wird zum Kassenhit: Zum Ende seiner Amtszeit finden Bush-Voodoo-Puppen und Lollis reißenden Absatz. Ein Gummi-Bush kann zerdrückt werden.

Die Rache seiner Gegner soll George W. Bush am eigenen Leib spüren: "Piesacke ihn, so wie er dich gepiesackt hat!" lautet der Aufruf auf der kleinen Voodoo-Puppe. In zahlreichen Geschäften rund ums Weiße Haus lockt der mit Nadeln gespickte US-Präsident im Miniformat die Kunden an. Die Voodoo-Figur des Präsidenten ist nur eine von Dutzenden von Bush-Scherzartikeln, die die Ladenregale in der amerikanischen Hauptstadt Washington füllen. Zum nahenden Ende seiner Amtszeit entpuppt sich George W. Bush als Kassenschlager.

"Lutsch den Mann weg"
Ein grinsender Präsident schmückt auch einen Lolli mit der Aufschrift: "Jede Minute wird ein Trottel geboren. Aber muss er deshalb gleich die Welt regieren?" Auf Englisch heißt Trottel "Sucker". Dieses Wort bedeutet aber auch "Lutscher". Auf dem Lolli-Papier heißt es: Lutsch den ungeliebten Mann im Weißen Haus einfach weg. "So schnell wie die Lollis weg sind, können wir sie gar nicht nachbestellen", meint der Verkäufer eines Ladens in Washington. "Täglich kommen Kunden und fragen danach." Meist kann der Verkäufer dann nur noch auf Ersatz verweisen. Etwa auf die kleine Digitaluhr, die bis auf die Zehntelsekunde genau auf den einen Moment hin zählt: Bushs letzten Tag im Amt - den 20. Jänner 2009. "Je näher das Ende der Amtszeit rückt, desto beliebter werden solche Scherzartikel", meint der Verkäufer.

Statt "Lutsch den Bush" heißt es in einem anderen Laden: "Smush Bush" - mach ihn platt. Das kleine Gummimännchen in Gestalt des Präsidenten passt in eine Faust und kann nach Belieben zusammengeknautscht werden. Begründung: "Er ist ein Stressfaktor für die Welt, also lass etwas Stress an ihm ab." "Als wir Smush-Bush 2004 erstmals auf einer Messe dabeihatten, haben wir ihn noch verschämt in einer Ecke versteckt", erinnert sich Firmenbesitzer und "Smush-Bush"-Erfinder David Shaw. "Als die Messe zu Ende ging, war die Bush-Puppe der Renner".

Reißender Absatz
Die Mitarbeiter seiner kleinen New Yorker Firma "Gilde der arbeitslosen Philosophen" freuen sich über den reißenden Absatz der Präsidenten-Gags. "Bushs Anteil an unseren Witz-Artikeln beträgt jetzt schon über 20 Prozent - Tendenz steigend", meint Shaw. Und das wundert ihn nicht: "Kein Politiker gibt solch gute Vorlagen wie unser Präsident". Der Frust der Menschen über seine peinlichen Auftritte, die Wut über den Irakkrieg und die wirtschaftliche Misere in den USA kurbele die Nachfrage an. Etwa nach dem Handpuppen-Set "Achse des Bösen", das Bush in Gesellschaft mit Diktatoren wie Saddam Hussein und Kim Jong Il oder Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Khamenei zeigt. Hoch oben auf der Beliebtheits-Skala ist auch der Merkzettelblock "für äußerst dumme Gedanken". Sein Titel: "Bush it!"

Inzwischen stellen viele US-Firmen Bush-Artikel her: Toilettenpapier mit Bush-Zitaten, Kalender mit dem "Out-of-Office-Countdown" und T-Shirts, die Bushs letzten Amtstag als Ende eines Irrtums bezeichnen oder an diesem Tag zur Party einladen, haben es inzwischen in traditionelle Geschenke-Läden geschafft. "Als wir 2003 mit den Bush-Artikeln anfingen, haben sich nur ganz wenige Geschäfte getraut, sie zu verkaufen", sagt Designer Shaw. "Heute zählen große Ladenketten zu unseren regelmäßigen Abnehmern."

Auch Clinton und Obama im Visier der Karikaturisten
Auch die Produktion von Politsatire-Artikeln mit dem Bild von Hillary Clinton oder Barack Obama ist bereits angelaufen. Der neuste Hit ist der Hillary-Nussknacker. Eine große amerikanische Eisfirma benannte hingegen eine neue Sorte nach Obama. Aber ganz gleich, wer den Präsidenten im nächsten Jahr ablösen werde, meint Shaw. "Er oder sie wird es uns Witzartikel-Designern nicht mehr so leicht machen wie George W. Bush."

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