5.000 km Küste

Chile schützt seine Wale

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In Chile werden keine Wale mehr gejagt. Im Gegenteil: Sie werden geschützt - auf einer Strecke von 5.000 Kilometern.

Die mehr als 5.000 Kilometer lange chilenische Küste soll nach dem Willen von Präsidentin Michelle Bachelet ein Schutzgebiet für Wale werden. Bachelet sprach sich zu Beginn der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Santiago am Montag für ein dauerhaftes Walfangverbot in den Gewässern ihres Landes aus.

Kongress mus zustimmen
Chile jagt bereits seit 1970 keine Wale mehr. Mit ihrer jetzigen Entscheidung wolle sie dennoch weltweit ein deutliches Zeichen setzen, erklärte Bachelet. Ihren Plänen muss der Kongress zustimmen. Möglicherweise ist auch ein Placet von Kolumbien, Peru und Ecuador erforderlich.

Der chilenische Außenminister Alejandro Foxley eröffnete die IWC-Tagung mit einem Appell zu Einigkeit. Die Hoffnung auf einen Kompromiss zwischen Anhängern und Gegnern des Walfangs scheint sich jedoch nicht zu erfüllen: Großbritannien veröffentlichte Zahlen, wonach es sich bei 42 der von Japan getöteten Meeressäuger um schwangere Tiere handelte, einige sollen außerdem noch ihre Jungen gesäugt haben. Die japanische Delegation wies diese Angaben zurück.

Moratorium
Seit 1986 gilt weltweit ein Moratorium für den kommerziellen Walfang. Einige Länder wie Japan erlegen dennoch jedes Jahr hunderte Wale unter Verweis auf Forschungszwecke. Tokio macht geltend, dass die Walpopulation inzwischen eine Größe erreicht hat, die eine Jagd rechtfertigt.

Die fünftägige Konferenz in Santiago berät auch über andere Bedrohungen für die Tiere. So soll es außerdem um die Verschmutzung der Meere, die Fischerei, militärische Ortungsgeräte und den Klimawandel gehen. Brasilien und Argentinien wollen die IWC auffordern, der Einrichtung einer Schutzzone im Südatlantik zuzustimmen.

Das wissenschaftliche Komitee der IWC erklärte, es sei zwar nicht leicht zu sagen, wie viele Wale es genau gebe, klar sei aber auch, dass sich die Populationen größtenteils in einem schutzwürdigen Zustand befänden.

Foto: (c) AP

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