Indien

Dalai Lama wieder aus Krankenhaus entlassen

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Das tibetische Exil-Oberhaupt bricht nächste Woche auf eine Europareise auf, in Venedig wird im die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Der Dalai Lama ist nach eingehenden medizinischen Untersuchungen aus dem Krankenhaus in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi entlassen worden. Ärzte stellten fest, dass ein Schmerz in seinem Arm von einem eingeklemmten Nerv herrührte, wie der Sprecher des tibetischen Exil-Oberhauptes, Tenzin Takhla, am Dienstag mitteilte. Der 73-jährige Friedensnobelpreisträger war am Montag drei Stunden lang untersucht worden. Der Dalai Lama werde in seinen nordindischen Exilort Dharamsala zurückkehren, seine Reisepläne nach Deutschland und Italien ab der kommenden Woche würden nicht geändert, sagte Takhla.

Ehrenbürger von Venedig
Der Dalai Lama wird sich nach Rom, Venedig und Baden-Baden begeben. In Venedig wird ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen. In Baden-Baden soll er den Deutschen Medienpreis für sein Engagement für eine friedlichere Welt entgegennehmen. Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking hatte die chinesische Führung im Vorjahr unter internationalem Druck der Aufnahme von Gesprächen mit der tibetischen Exilführung zugestimmt. Zuvor noch hatte Peking den Dalai Lama beschuldigt, die Unruhen in Tibet vom März des Vorjahres angezettelt zu haben. Anfang November wurde die letzte Gesprächsrunde zwischen Bevollmächtigten des Dalai Lama und der chinesischen Regierung ergebnislos abgebrochen. Die Chinesen warfen dem 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, vor, nach wie vor einen "Geheimplan" zur Erlangung der Eigenstaatlichkeit Tibets zu verfolgen. Im März jähren sich zum 50. Mal die blutige Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands durch chinesische Truppen und die Flucht des Dalai Lama ins indische Exil.

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