Rom und Mailand

Demonstrationen gegen Berlusconi

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"Lila Volk" fordert Rücktritt des umstrittenen Regierungschefs.

Gegner von Ministerpräsident Silvio Berlusconi haben am Samstag in Rom, Mailand und weiteren 40 Städten Protestkundgebungen gegen den umstrittenen Regierungschef organisiert. Die Anti-Berlusconi-Aktivisten versammelten sich vor Justizpalästen und vor symbolischen Orte der italienischen Demokratie, um gegen Berlusconi und seine wiederholten Angriffe gegen Staatsanwälte und Richter zu protestieren. Einige hunderte Menschen demonstrierten in Mailand vor dem Justizpalast und forderten dabei den Rücktritt des Medienzaren.

"Entlassen wir ihn"
Auch in Rom demonstrierten einige tausende Menschen gegen den Premierminister. Mit Spruchbändern wie "Entlassen wir ihn!" versammelten sich die Demonstranten auf dem Platz Santi Apostoli im Herzen der Ewigen Stadt. "Wir protestieren gegen diese Regierung, die sich mit Stimmenkauf über Wasser hält. Wir protestieren für die Würde der Frauen, die von Berlusconi zur Ware degradiert worden sind", betonten die Demonstranten.

Dem Protest schloss sich auch Antonio Di Pietro, Chef der Oppositionspartei "Italien der Werte" (IDV) an. Als Mailänder Staatsanwalt hatte Di Pietro als erster im Jahr 1994 Ermittlungen gegen Berlusconi wegen Korruption in die Wege geleitet. Seitdem ist er ein Erzfeind des Medienzaren. Mit dieser Demonstration wollen wir auf demokratische Weise das Berlusconi-Regime stürzen. Wir werden überall dort sein, wenn es darum geht, die Demokratie in Italien zu verteidigen.", kommentierte Di Pietro.

Protest in Lila
Der landesweite Protest wurde von der Internet-Protest-Bewegung "Popolo Viola" (Lila Volk) auf die Beine gestellt worden. Sie hatte bereits im vergangenen Jahr in Italiens Hauptstadt einen "No-B(erlusconi)-Day" ausgerufen, an dem sich zehntausende Demonstranten beteiligten.

Die Berlusconi-Gegner werfen dem Chef der Mitte-Rechts-Koalition unter anderem vor, die Verfassung zu unterhöhlen und Gesetze in den Kammern durchzubringen, die vornehmlich dazu dienten, ihn in seinen Prozessen vor der Justiz zu schützen. Der 74-jährige Regierungschef hatte im Dezember in beiden Kammern ein Vertrauensvotum gewonnen, seine Macht wackelt aber dennoch wegen Abweichlern aus dem eigenen Lager.
 

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Berlusconis minderjähriges Escortgirl

Italiens Premierminister wird beschuldigt, die minderjährige Prostituierte zu Bunga Bunga, ...

..., einer besonderen Art afrikanischer Orgie überredet zu haben.

Für ihre Dienste soll "Ruby" bis zu 30.000 Euro in bar erhalten haben.

Jetzt ist es fix: Berlusconi wird dafür der Prozess gemacht.

Laut Mailänder Richterin bestehen genügend Schuldbeweise gegen den Premier.

Ein Gericht aus drei Frauen wird in Mailand den Prozess gegen Berlusconi wegen Amtsmissbrauch und Sex mit dem minderjährigen Callgirl führen.

"Ruby" heißt mit bürgerlichem Namen Karima El Mahroug und kommt aus Marokko.

Berlusconi erfuhr in Palermo von dem bevorstehenden Prozess.

Fast 700 Seiten hat die Mailänder Staatsanwalt an belastendem Material gesammelt.

Falls Berlusconi Sex mit "Ruby" nachgewiesen wird, drohen ihm 3 Jahre Gefängnis....

"..."Ruby" war nämlich zum fraglichen Zeitpunkt erst 17.

In einer Stellungnahme bedauerte Ruby den Rummel rund um ihre Beziehung zum Premierminister.

Ob sich Berlusconi vor den Justizermittlungen retten wird? "Ich weiß es nicht, das ist seine Angelegenheit. Er ist allein und kämpft gegen seine Einsamkeit, wie ich auch getan habe", sagte die junge Frau

Ruby soll 5 Millionen Euro Schweigegeld bekommen haben - von Berlusconi.