Warnstreiks

Deutsche kriegen heute keine Post

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Warnstreiks in Deutschland: Am Dienstag wurde keine Post zugestellt. Der Streik könnte mehrere Tage dauern.

Im Streit um Arbeitszeiten und Beschäftigungsgarantien bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi mit deutschlandweiten Warnstreiks den Druck auf den Konzern erhöht. In zahlreichen Großstädten warteten Post-Kunden der Gewerkschaft zufolge vergeblich auf ihre Briefe und auch Pakete wurden nicht zugestellt. Die Post reagierte mit scharfer Kritik.

500.000 Briefe nicht zugestellt
Allein in Nordrhein-Westfalen seien rund 500.000 Briefe und 15.000 Pakete nicht bei den Kunden gelandet, sagte eine Verdi-Sprecherin in der Früh. Über 500 Zusteller ließen dort in Köln, Bonn und Essen die Arbeit ruhen. Auch in Berlin und Brandenburg rief die Gewerkschaft Verdi rund 500 Zusteller in ausgewählten Zustellstützpunkten des Brief- und Paketdienste auf, die Arbeit von den frühen Morgenstunden an ruhen zu lassen.

Weitere Streikaktionen
Für die kommenden Tage hat Verdi weitere Streikaktionen angekündigt. "Wir haben kein Verständnis für diesen grundlosen Streik, der auf dem Rücken der Kunden ausgetragen wird", sagte ein Sprecher der Post. Der Konzern sei weiter offen für eine Lösung am Verhandlungstisch.

Gegen Erhöhung der Arbeitszeit
Verdi wehrt sich gegen die Erhöhung der Arbeitszeit für die noch 55.000 Beamten der Post von 38,5 auf 41 Stunden. Die Gewerkschaft befürchtet, dass auch die Arbeitszeit der 130.000 Tarifbeschäftigten verlängert wird. Dann könnten Verdi zufolge Tausende von Arbeitsplätzen bei dem Bonner Konzern gestrichen werden. Um das zu verhindern, will die Gewerkschaft im Fall von längeren Arbeitszeiten zehn zusätzliche Urlaubstage für die Angestellten durchsetzen. Verdi fordert zudem den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 30. Juni 2011. Die Beschäftigungsgarantie bei der Post ist am 31. März 2008 ausgelaufen. Auch steht der Post noch die Lohnrunde 2008 ins Haus. Post und Verdi wollen ihre Verhandlungsrunde am 9. April fortsetzen.

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