Drama in Utah

Drittes Bohrloch für Suche nach Bergleuten geplant

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Die Suche nach sechs verschütteten Bergleuten im US-Bundesstaat Utah ist weiter ohne Ergebnis.

Mit einem dritten Bohrloch wollen die Rettungsmannschaften die Suche nach den sechs verschütteten Arbeitern in einem Bergwerk im US-Staat Utah vorantreiben. Von den Bergleuten fehlte bis Sonntag jede Spur. Klopfzeichen blieben unbeantwortet. Eine durch eines der zwei bisher gebohrten Löcher hinabgelassene Videokamera entdeckte nach Angaben des Leiters der Minenaufsichtsbehörde, Richard Stickler, lediglich Werkzeuge in einem Hohlraum in rund 500 Meter Tiefe.

Weiter keine Hinweise
"Hinweise auf die Arbeiter selbst haben wir nicht gefunden", sagte Stickler auf einer Pressekonferenz in Huntington. Für das geplante dritte Loch sollte der Bohrer am Sonntag umgesetzt werden. Das neue Loch soll außerdem nur bis in eine Tiefe von 430 Metern gebohrt werden.

Ziel der Bohrung sei jetzt eine Stelle, an die sich die Arbeiter geflüchtet haben könnten, falls an ihrem ursprünglichen Aufenthaltsort die Atemluft knapp geworden sei, sagte der Chef der Betreibergesellschaft Murray Energy, Bob Murray. Wie lange die Bohrung dauern wird, wurde nicht gesagt. Für das zweite Loch hatten die Rettungsmannschaften drei Tage benötigt.

Auch Grabungsarbeiten gehen weiter Neben den Bohrungen dauerten auch die Grabungsarbeiten in der Grube selbst weiter an, um im Inneren des Bergwerks zu den Verschütteten zu gelangen. Bis zum Sonntag war aber erst ein Drittel der Strecke freigeräumt. Das Unglück in der Crandall-Canyon-Grube bei Huntington ereignete sich am Montag vor einer Woche.

Zweite Bohrung erfolglos
Auch eine zweite Bohrung in den rund 500 Meter tief gelegenen Grubenabschnitt, in dem die Bergleute vermutet werden, ergab bis Sonntagnachmittag (Ortszeit) keinen Hinweis auf die Vermissten. "Wir haben keine Spur von den Bergleuten gesehen", sagte ein Sprecher der Rettungsteams im Sender CNN. Auf den Kamerabildern seien auf dem Boden lediglich Ausrüstungsgegenstände zu sehen.

Am Freitag waren bei einer Bohrung in die Tiefe der Crandall-Canyon-Grube nahe dem Städtchen Huntington ein Mikrofon und eine Kleinst-Kamera hinuntergelassen worden. Jetzt soll eine dritte Bohrung unternommen werden. Dabei sollen die Kameras mit mehr Licht versorgt werden, um ein größeres Blickfeld in die Grube zu ermöglichen.

Kein Grund zum Pessimismus am Sonntag
Am Sonntag in der Früh (Ortszeit) betonte der Mitinhaber der Grube, Bob Murray, dass angesichts der weitläufigen Schächte noch keinen Grund für Pessimismus bestehe. Die Aufnahmen und Luftproben aus dem Inneren des Bergwerks hätten gezeigt, dass es Sauerstoff und Raum zum Überleben gebe. Die Bergleute könnten theoretisch noch viele Tage überleben. Nicht ausgeschlossen wurde, dass sich die Minenarbeiter in einem völlig anderen Teil des Stollens befinden, als in dem von den Rettungskräften angepeilten.

Da die Grabungsarbeiten äußerst mühsam seien, würde es möglicherweise noch 20 Tage dauern, bis Rettungskräfte selbst in die Stollen vordringen könnten, in denen sich die Eingeschlossenen befinden sollen, berichtete der US-Sender Fox News. Über die Bohrlöcher pressten die Rettungsteams am Wochenende Luft in die unzugänglichen Schächte.

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