Nationaler Notstand

Dutzende Tote durch Brände in Griechenland

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Ein neuer Brand ist am Stadtrand von Athen ausgebrochen. Zurück bleibt eine Spur der Verwüstung. Österreicher sind keine unter den Toten.

Bei den schlimmsten Waldbränden seit Jahrzehnten sind in Griechenland mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Die Feuersbrunst bedrohte am Samstag auch die Hauptstadt Athen, wo die Autobahn zum internationalen Flughafen gesperrt werden musste. Auf der am schlimmsten betroffenen Halbinsel Peloponnes waren mehrere Dörfer noch immer von den Flammen eingeschlossen.

Angesichts der unkontrolliert wütenden Feuerstürme hat der griechische Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis den landesweiten Notstand ausgerufen. Der Notstand gelte in allen Regionen, um "dieses Böse zu stoppen und sobald wie möglich mit der Reparatur der Schäden beginnen zu können", sagte der Regierungschef am Samstag in einer Fernsehansprache. Seit Freitag früh wüten mehr als 170 Brände zumeist im Süden des Landes. Bisher wurden mindestens 44 Menschen getötet.

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Starker Wind und Sommerhitze fachten die am Freitag ausgebrochenen Brände weiter an. Die Feuerfront breitete sich am Samstag auf der Halbinsel bereits auf 160 Kilometer Länge aus. Regierungschef Kostas Karamanlis sprach bei einem Besuch in den Brandgebieten von einer "nationalen Tragödie".

Die Regierung rief für die Provinzen Lakonien und Messenien und Elis den Notstand aus und bat die Europäische Union (EU) um Hilfe. Dutzende kleinere Städte mussten vollständig evakuiert werden, der Feuerwehr zufolge wurden tausende Hektar Wald ein Raub der Flammen.

Den Rettungskräften bot sich ein Bild des Schreckens: Sie bargen aus Autos und Häusern die verkohlten Leichen von Brandopfern, die nicht rechtzeitig fliehen konnten. Unter den Toten war eine Frau, die ihr Kind noch umklammert hielt. Auch zwei französische Touristen sollen in den Flammen umgekommen sein.

Eine verzweifelte Dorfbewohnerin meldete sich per Handy bei einem griechischen Fernsehsender: "Ich kann das Feuer vor meiner Tür prasseln hören. Wir haben nirgendwo Wasser, es gibt keine Hilfe. Wir sind allein", jammerte sie.

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Nach Behördenangaben waren 16 Löschflugzeuge und neun Hubschrauber im Einsatz. Zudem seien 500 Soldaten im Einsatz, um die mindestens 87 Feuerwalzen zu bekämpfen, die am Samstag noch in weiten Teilen Griechenlands wüteten.

Unter Kontrolle brachten Feuerwehrleute unterdessen die Waldbrände in der türkischen Provinz Antalya am Mittelmeer. Dort war ein Mann umgekommen.

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