Sinkende Geburtszahl

Ein Viertel von Japans Ehepaaren hat keinen Sex

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Japans Geburtenzahlen sind rückläufig - rund ein Viertel der Ehepaare hat keinen Sex. Frischverheiratete hingegen machen es einmal pro Woche.

Rund ein Viertel der Ehepaare in Japan hat einer neuen Studie zufolge im vergangenen Jahr keinen Sex gehabt. Bei den Paaren über 50 Jahren seien es sogar 37,3 Prozent gewesen, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts für Demographie der Nihon-Universität und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Frischverheiratete hatten dagegen noch vergleichsweise häufig Sex: 42,2 Prozent von Paaren zwischen 20 und 30, die erst seit weniger als fünf Jahren zusammenlebten, hatten noch mindestens einmal pro Woche Sex.

"Es könnte nötig sein, sich in einem Land mit niedriger Geburtenrate einen grundlegenden Aspekt der Fortpflanzung - die Sex-Frequenz - einmal näher anzuschauen", erläuterte das Institut. Zwar legte die Studie keine Vergleichsdaten aus anderen Ländern vor, allerdings hatten auch Erhebungen des Kondom-Konzerns Durex bereits ans Licht gebracht, dass die Japaner sexuell besonders wenig aktiv sind. Japan hat eine der niedrigsten Geburtenraten weltweit; das ostasiatische Land - die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt - dürfte auf eine demografische Krise zusteuern - verschärft auch dadurch, dass Tokio nur wenige Einwanderer ins Land lässt. Im November will das Institut für Demografie gemeinsam mit der WHO eine Konferenz dazu einberufen.

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