Empörung in England

Eltern sollen Schulden aus Maddie-Fonds bezahlt haben

Teilen

Die britische Öffentlichkeit ist über Medienberichte empört: McCanns sollen Raten ihrer Hypothek aus dem Maddie-Fonds bezahlt haben.

Berichten des Londoner "Daily Mail" zufolge haben Maddies Eltern Kate and Gerry McCann mit Geldern aus hochdotieren Notfall-Fonds Raten der Hypothek auf ihr Haus abbezahlt.

Finanzielle Not durch Suche
Beide Eltern sind seit 3. Mai beurlaubt jedoch ohne Einkünfte, um nach ihrer viereinhalbjährigen Tochter Maddie zu suchen. Scheinbar hatten sie enorme Schwierigkeiten finanziell über die Runden zu kommen.

Allerdings soll Gerry MacCann diese Woche seine gut bezahlte Tätigkeit als Konsulent wieder aufnehmen mit einem wöchentlichen Einkommen von über 100.000 Euro. Das sollte der finanziellen Durststrecke ein Ende bereiten.

Der Maddie-Fonds
Der Notfall-Fonds speist sich aus dem enormen Spendenaufkommen nach der Anteilnahme der Bevölkerung nicht nur in Großbritannien sondern in ganz Europa. Insgesamt enthält der Fonds über 1.400.000 Euro. Ein Sprecher der Familie bestätigte am Montag der "Daily Mail" gegenüber, dass die Familie auch Raten ihrer Hypothek mit Geldern aus dem Fonds bezahlt habe. Er rechtfertigte dies mit dem eigentlichen Zweck des Fonds, das Ehepaar während der Suche nach Maddie finanziell zu unterstützen.

Öffentliche Empörung
Trotz dieser Erklärung will die öffentliche Empörung in Großbritannien nicht verstummen. Umstritten ist, ob die McCanns Gelder aus dem Fonds verwenden dürfen, um ihre Rechtskosten zu begleichen, die nun anfallen, da sie selbst zum Kreis der Verdächtigen zählen.

Bereits im September legten die McCanns offen, dass bereits ein Drittel des Fonds aufgebraucht war. Unter anderen bezahlten sie damit nicht nur Lebenshaltungskosten, sondern deckten damit auch die Kosten für Öffentlichkeitsabeit und Pressesprecher.

Neue Spur nach Marokko
Wie die britische Tageszeitung "Daily Telegraph" am Montag berichtete, gingen bei der von den Eltern geschalteten Hotline drei "wichtige" Anrufe ein. Demnach soll das Mädchen in dem nordafrikanischen Land gesehen worden sein. Nun werde nach einer etwa 60-jährigen Marokkanerin gesucht, die zusammen mit dem Mädchen gesehen worden sein soll. Madeleine war am 3. Mai aus dem Ferienappartement ihrer Eltern Kate und Gerry McCann im portugiesischen Praia da Luz verschwunden.

Drei Anrufer
Drei Anrufer gaben demnach unabhängig voneinander an, sie hätten eine etwa 60-Jährige mit einem kleinen blonden Mädchen beobachtet, das Madeleine sehr ähnlich gesehen habe. Bei den Anrufern habe es sich um einen Spanier und zwei Briten gehandelt. Die Eltern Madeleines, ein britisches Arztehepaar, hatten in der vergangenen Woche ein Interview im spanischen Fernsehen gegeben und auf die Hotline aufmerksam gemacht.

Erfolgreiche Detektei hilft
Die spanische Agentur Metodo 3 in Barcelona, bei der die Anrufe eingehen, hat laut "Daily Telegraph" schon zum Auffinden von 23 vermissten Kindern beigetragen. Insgesamt sind bei der Hotline 275 Anrufe in drei Tagen eingegangen, wie die "Times" berichtete. Viele hätten sich auf Marokko bezogen.

Maddie wurde schon einmal in Marokko vermutet
Bereits Ende September gab es Meldungen, dass man Maddie in Marokko gesehen habe. Die Fotos eines kleinen blonden Mädchens auf dem Rücken eines marokkanischen Einheimischen gingen um die Welt. Aber es handelte sich um die Tochter des Bauern.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.