Freundin erstochen

Engelsgesicht-Mörderin beteuert Unschuld

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Amanda Knox soll ihre Mitbewohnerin erstochen haben. Das Opfer soll sich geweigert haben, bei Sexspielen mitzumachen. Die mumaßliche Killerin und ihre Komplizen sollen zum Tatzeitpunkt unter Drogen gestanden haben.

In dem Prozess um einen mutmaßlichen Sexualmord an einer britischen Austauschstudentin in Italien hat eine angeklagte US-Studentin ihre Unschuld beteuert. Die 21-jährige Amanda K. und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele S. stehen im Verdacht, in der Universitätsstadt Perugia im November 2007 Amandas Mitbewohnerin in deren Wohnung getötet zu haben.

Vorwürfe gegen Ermittler
Sie sei zur Tatzeit in der Wohnung ihres Freundes gewesen, sagte K. am Freitag vor Gericht. Sie erhob zudem Vorwürfe gegen die italienischen Ermittler. Diese hätten sie unter Druck gesetzt, ihren ehemaligen Chef Patrick L. der Tat zu bezichtigen.

Mord unter Drogeneinfluss?
Die junge Britin Meredith K. war am 2. November 2007 halbnackt und mit durchgeschnittener Kehle in der Wohnung gefunden worden, die sie gemeinsam mit der US-Studentin und zwei Italienerinnen in Perugia bewohnte. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wurde sie getötet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen. Laut Anklage soll die US-Studentin ihre Mitbewohnerin erstochen haben, während ihr italienischer Freund und ein Einwanderer aus der Elfenbeinküste sie festhielten. Alle drei hätten zuvor Hasch geraucht.

30 Jahre Haft für Komplizen
Der Ivorer Rudy G. wurde wegen seiner Beteiligung an dem Mord im vergangenen Oktober bereits zu 30 Jahren Haft verurteilt. Italienische Medien zitierten ihn mit dem aus seiner Zelle geäußerten Appell "Du warst dabei Amanda, sag' die Wahrheit." K. und ihrem italienischen Freund droht eine lebenslange Haftstrafe, sollten sie des grausamen Mordes für schuldig befunden werden.

Eltern des Opfers fordern Schmerzensgeld
Die aus Seattle stammende K. wirkte bei ihrer Aussage am Freitag gefasst. Die junge Frau, die sich auf ihrer Seite im Internet-Netzwerk MySpace aufreizend als "Foxie Knoxy" präsentierte, erschien in weißer Kleidung mit züchtigem Pferdeschwanz vor den Richtern. Ihre Aussagen gegen den aus dem Kongo stammenden Barbesitzer L. habe sie "in Verwirrung und unter Druck" gemacht. Die Ermittler hätten sie "eine dumme Lügnerin" genannt, sagte K. aus.

Die Aussagen der Studentin hatten den Kongolesen für zwei Wochen ins Gefängnis gebracht, bis er aus Mangel an Beweisen freigelassen werden musste. Er fordert in dem Prozess eine Entschädigung für die Inhaftierung. Die Eltern der getöteten Britin fordern von den mutmaßlichen Mördern Schmerzensgeld in Höhe von 30 Millionen Euro.

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