Die Französin, die wegen eines Krebsleidens im Gesicht entstellt war, starb durch Einnahme von Schlafmitteln.
Die durch einen Tumor im Gesicht entstellte Französin Chantal Sébire ist vermutlich durch die Einnahme starker Schlafmittel gestorben. Bei der Autopsie seien Spuren von verschreibungspflichtigen Barbituraten gefunden worden, die nicht zu ihren üblichen Medikamenten zählten, berichtete die Zeitung "Le Figaro" am Donnerstag. Sébire hatte in den letzten Wochen vor ihrem Tod eine ärztliche Sterbehilfe gefordert und damit eine heftige Debatte über Euthanasie in Frankreich in Gang gesetzt. Chantal Sébire litt unter einem seltenen Krebs der Geruchsnerven, der ihr Gesicht stark entstellt hatte. Sie konnte am Ende weder sehen noch schmecken oder riechen und hatte starke Schmerzen.
Sterbehilfe nicht ausgeschlossen
Unklar ist weiterhin, ob Sébire
sich selbst getötet hat oder ob ihr jemand geholfen hat. Die 52 Jahre alte
Lehrerin hatte die Selbsttötung zuvor aus moralischen Gründen abgelehnt und
um ärztliche Hilfe beim Sterben gebeten. Ein Gericht in Dijon hatte einen
entsprechenden Antrag jedoch abgelehnt. Sébire wurde in der vergangenen
Woche tot in ihrer Wohnung gefunden. Ermittler schlossen einen natürlichen
Tod durch den Krebs, eine Blutung oder einen Schlaganfall aus. In Frankreich
ist seit 2005 passive Sterbehilfe erlaubt. So darf der Mediziner zwar eine
künstliche Ernährung einstellen, aber keine Todesspritze geben.