Zur NS-Zeit verkauft

Erneut Klage gegen Picasso-Versteigerung

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Die Erben eines von den Nazis verfolgten Kunstsammlers kämpfen weiter gegen die Versteigerung eines Picasso-Porträts.

Der Anwalt der Erbengemeinschaft, John J. Byrne, fordert in einer Klageschrift an das Oberste Landesgericht in New York, seinem Mandaten die Besitzrechte an dem wertvollen Bild zuzuerkennen. Der frühere Besitzer Paul von Mendelssohn-Bartholdy habe das Picasso-Gemälde unter dem Druck der Nazis verkauft, "seine Erben sind die wahren Besitzer", heißt es in dem Schriftsatz. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, konnte Byrne nicht sagen. Zunächst hätten die Beklagten die Möglichkeit zur Stellungnahme.

In letzter Minute zurückgezogen
Der derzeitige Eigentümer, die Kunststiftung des britischen Musicalkomponisten Andrew Lloyd Webber, und das Auktionshaus Christie's hatten das auf bis zu 60 Millionen Dollar (rund 47 Millionen Euro) geschätzte Porträt am Mittwoch wegen der drohenden Klage in letzter Minute von der Versteigerung zurückgezogen. Zuvor hatte Byrne sich bereits an ein US-Bundesgericht gewandt, das aber nicht für Entschädigungen im Zusammenhang mit dem Holocaust zuständig ist.

Picasso-Porträt von 1903
Es geht um ein Porträt, das Picasso 1903 von seinem Freund Angel Fernandez de Soto malte, auch bekannt unter dem Titel "Der Absinth-Trinker". Vor elf Jahren hatte Lloyd Webber das Bild bei Sotheby's für 26,5 Millionen Dollar erworben. Am Mittwoch stand es beim Konkurrenten Christie's mit einem Schätzpreis von 40 bis 60 Millionen Dollar auf der Auktionsliste.

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