Fährunglück Südkorea

Leichen treiben aufs offene Meer

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Die Zahl der geborgenen Toten ist auf 259 angestiegen.

Rings um das Wrack der gekenterten Fähre "Sewol" in Südkorea sind Montagfrüh die Fangnetze verstärkt worden, um ein Abdriften der noch nicht geborgenen Leichen zu verhindern. Wegen der starken Strömung war befürchtet worden, dass weitere Tote ins offene Meer treiben könnten.

Bisher bargen Taucher elf zusätzliche Leichen, womit die Zahl der bestätigten Todesopfer knapp drei Wochen nach dem Unglück auf 259 stieg. 43 Menschen werden noch immer vermisst.

Persönliche Gegenstände der Opfer und Schiffsteile wurden infolge der starken Strömung und hohen Wellen mitunter dutzende Kilometer abgetrieben. Eine Leiche war am Freitag vier Kilometer vom Unglücksort entfernt entdeckt worden. Die Hinterbliebenen der Opfer fordern, dass zuerst alle Leichen geborgen werden - und erst danach das Wrack der havarierten Fähre.

Die "Sewol" war am 16. April mit 476 Menschen an Bord gesunken. 325 der Passagiere waren Schüler aus Ansan, die auf dem Weg zu einer Klassenfahrt auf der südlichen Insel Jeju waren. Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. Alle 15 überlebenden Besatzungsmitglieder befinden sich in Untersuchungshaft. Kapitän Lee Joon Seok und seiner Crew wird vorgeworfen, die Evakuierung verzögert und hilflose Passagiere im Stich gelassen haben, weil sie frühzeitig das Schiff verließen.
 

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