Wegen eines Lochs im Rumpf ist es zu dem Unfall vor den Philippinen gekommen. Bilanz: Mindestens 9 Tote und 63 Vermisste.
Beim Untergang einer mit fast 1.000 Passagieren und Besatzungsmitgliedern besetzten Fähre vor der philippinischen Küste sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. 33 Menschen galten am Sonntag noch als vermisst. Mindestens 926 der 968 Menschen an Bord konnten jedoch gerettet werde, wie die Küstenwache mitteilte.
Loch im Rumpf
Dort, ganz im Süden der Philippinen, hatte die
Fähre Sonntag früh plötzlich Schlagseite bekommen. Angeblich war ein Loch im
Rumpf. Der Kapitän versuchte zunächst, das Schiff zu stabilisieren. Nach
zwei Stunden befahl er den Passagieren aber, die Schwimmwesten anzulegen.
Die Reederei schickte zwei große Frachtschiffe und kleinere Boote zur Hilfe.
Schieflage
An Bord der "Superferry 9" spielten sich
dramatische Szenen ab, berichtete ein Passagier, der von seinem Mobiltelefon
aus einen Radiosender in Manila anrief. "Jetzt fühlt es sich so an, als
läge das Schiff im 90-Grad-Winkel auf der Seite", sagte Roger
Sinsiron. Er wartete zu dem Zeitpunkt mit 50 anderen darauf, von einem der
Frachtschiffe aufgenommen zu werden, die die Fährgesellschaft zur Rettung
der Passagiere entsandt hatte. Die meisten Passagiere seien in der Nacht
durch lautes Getöse aufgeschreckt worden, weil die Ladung im Frachtraum
plötzlich verrutschte. Ein Mann und ein Kind ertranken, weil einige
Passagiere in Panik ins Wasser sprangen.
Der Kapitän setzte den Notruf kurz vor Tagesanbruch ab. Die Fähre lag zu dem Zeitpunkt vor der Stadt Siocon. Sie war am Samstag in der Stadt General Santos ausgelaufen und auf dem Weg nach Iloilo. Die Fähre sank vier Stunden nach dem Notruf. An der Suche nach Überlebenden beteiligten sich auch die Marine und die amerikanische Luftwaffe.
Die Philippinen bestehen aus mehr als 7.000 Inseln. Fähren sind eines der Hauptverkehrsmittel und Unfälle keine Seltenheit. Manche Fähren sind überladen, nicht mehr seetüchtig oder geraten in Stürme. Im Juni vergangenen Jahres sank eine Fähre während des Taifuns Fengshen. Mehr als 800 Menschen kamen damals ums Leben. |