Fall McCann

Verdächtiger gilt als extrem gefährlich

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Jener britische Pädophile, der in Verdacht steht, die kleine Madeleine McCann entführt zu haben, gilt als "extrem gefährlich".

Der 64 jährige Raymond Hewlett hielt sich zum Tatzeitpunkt, als Maddie verschwand, im portugiesischen Ferienort Praia da Luz auf. Er wurde jetzt von einem britischen Privatdetektiv in Deutschland ausfindig gemacht, wo er derzeit im Aachener Universitätsklinikum stationär behandelt wird. Der Mann leide an Kehlkopfkrebs, hieß es. Trotzdem sei er vernehmungsfähig, sagte Aachens Leitender Oberstaatsanwalt Robert Deller.

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Zuvor lebte Berichten britischer Blätter zufolge Raymond H. mit seiner 33-jährigen Freundin und sechs Kindern seit einigen Monaten in einer Aachener Sozialwohnung, davor sei die Großfamilie jahrelang mit einem Wohnmobil durch Südeuropa und Nordafrika getourt und habe sich mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen. Die Staatsanwaltschaft wollte diese Meldungen nicht bestätigen.

Die Polizei von West Yorkshire hat sich jetzt eingeschalten, denn in Großbritannien sucht man H. bereits seit Jahren - er hätte seine Reisen registrieren lassen müssen.

Sexualdelikte
Hewlett saß nämlich bereits mehrere Male wegen Sexualdelikten hinter Gittern. Der Mann steht im Verdacht, 1975 ein damals achtjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Drei Jahre zuvor hatte er sich an einer Zwölfjährigen vergangen - und wurde dafür auch zu einer Haftstrafe verurteilt.

"Extrem gefährlich"
Laut "Mirror" bezeichnete ein Richter H. als "extrem gefährlich". Obwohl sich Sexualstraftäter in Großbritannien registrieren lassen und die Behörden über ihre Reisen informieren müssen, lebte Raymond H. zuletzt unbehelligt in Deutschland. Doch das könnte sich nun ändern.

DNA entnommen
"Uns liegt ein Rechtshilfeersuchen der britischen Behörden vor", sagte Aachens Leitender Oberstaatsanwalt Robert Deller dem SPIEGEL ONLINE. Demnach baten die Ermittler aus West Yorkshire, Raymond H. befragen zu können und ihm eine DNA-Probe entnehmen zu lassen. Letzteres sei inzwischen geschehen, so Deller.

Hewlett wird verhört
Und auch einer Vernehmung wolle sich H. nicht verweigern. Sie könne unter Umständen noch in dieser Woche stattfinden, bislang habe man sich nicht auf einen Termin verständigt.

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