Nach Amoklauf

Finnische Polizei überprüft Internet-Drohungen

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Nach der Wahnsinns-Tat eines finnischen Jugendlichen werden nun rund zweihundert Drohungen im Internet genau überprüft. Gleichzeitig wird an einem schärferen Waffengesetz gearbeitet.

Seit dem Amoklauf an der Berufsschule von Kauhajoki in der vergangenen Woche hat die finnische Polizei aus der Bevölkerung rund zweihundert Hinweise auf Videos und anderes bedrohliches Material im Internet erhalten. Darunter seien auch konkrete Drohungen. Da man nicht sofort beurteilen könne, wie ernst eine Drohung zu nehmen sei, werde allen Hinweisen nachgegangen. Zahlreiche Personen seien bereits einvernommen worden. Der jüngste Bub, der eine Bombendrohung ins Internet gestellt hatte, war elf Jahre alt.

Unterdessen hat die Polizei neue Instruktionen für die Vergabe von Waffenscheinen erhalten. Ab sofort muss jeder Antragsteller von zwei Polizisten befragt werden, in der Vergangenheit reichte ein Beamter. Dies soll lediglich ein erster Schritt sein auf dem Weg zu einer restriktiveren Waffenpolitik. Im Innenministerium wird an einem schärferen Waffengesetz gearbeitet.

In Kauhajoki kehrten die rund 150 Berufsschüler am Montag wieder in ihre Schule zurück. Zunächst sollte unter anderem mit gemeinsamen Ausflügen ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen werden, um mit den Erlebnissen besser klar zu kommen. Der eigentliche Unterricht beginnt erst am Donnerstag.

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