New York

Klimagipfel erneut mit dürftigem Ergebnis

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7,7 Milliarden Euro fehlen zur Umsetzung der Pläne: Die Vereinbarungen sind ohnehin minimal.

Über 120 Staaten haben beim UNO-Klimagipfel ein stärkeres Engagement im Kampf gegen die Erderwärmung zugesagt. Zum Abschluss des Treffens in New York bekannten sich die Teilnehmer am Dienstag u.a. zum Ziel, die Zerstörung der Regenwälder bis 2030 zu beenden, die Lebensmittelproduktion zu verbessern und den Anteil von Elektrofahrzeugen zu erhöhen. Verbindliche Zusagen blieben aber weitgehend aus.

Bis Ende 2015 sollen zudem mehr als 200 Milliarden Dollar von Staaten, Unternehmen und Privatinvestoren gesammelt werden, um Klimaschutz-Initiativen zu finanzieren. So sollen unter anderem Entwicklungsländer dabei unterstützt werden, auf erneuerbare Energien umzusteigen und sich gegen Hitzewellen, Dürreperioden oder den Meeresspiegel-Anstieg zu wappnen.

Keine Verpflichtung:
Die Ankündigungen sind nicht bindend. Sie sollen vor allem den zuletzt schleppenden Vorbereitungen für den Weltklimagipfel in Paris Ende 2015 einen Schub geben. Auf dem Treffen, zu dem Vertreter aus 200 Nationen erwartet werden, soll ein umfassendes Klimaabkommen geschlossen werden, das ab 2020 greifen soll. Damit will die Weltgemeinschaft die Erderwärmung auf zwei Grad über der der vorindustriellen Zeit begrenzen, was als gerade noch beherrschbar gilt.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon nannte den Klimawandel eine der größten Herausforderung in der Geschichte der Menschheit. "Worauf wir uns heute verständigt haben, wird die Versorgung mit Lebensmitteln verbessern, die Lebensrechte von Ureinwohnern sichern und den Menschen überall auf der Welt helfen", sagte er.

Schutz der Regenwälder:
Eine Reihe großer Unternehmen sowie rund 30 Staaten, darunter die USA, hatten sich zum Ziel gesetzt, die Rodung von Regenwäldern bis 2030 komplett zu stoppen. Wälder saugen CO2 auf und gelten als Stabilisator des Klimas.

Mehr Elektor-Autos:
Als Ziel wurde zudem vereinbart, dass ab 2030 rund 30 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge elektrisch betrieben sein sollen. Parallel dazu müsse die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien deutlich ausgeweitet werden. In Süd- und Ostafrika soll etwa der Anteil von derzeit zehn auf 40 Prozent steigen.

USA und China sind die größten CO2-Sünder:
US-Präsident Barack Obama verlangte eine Überwindung der Spaltung zwischen Industrie- und Schwellenländern in der Frage der Reduzierung der Treibhausgase. Benötigt werde ein neuer globaler Pakt. "Dieses Mal brauchen wir eine Übereinkunft, die die wirtschaftlichen Realitäten im kommenden Jahrzehnt und darüber hinaus widerspiegelt", sagte Obama. "Sie muss ambitioniert sein, weil diese Herausforderung nach etwas dieser Größenordnung verlangt." Chinas Vize-Ministerpräsident Zhang Gaoli räumte ein, sein Land und die USA hätten als größte Produzenten von Klimagasen eine besondere Verantwortung. Man wolle den wachsenden Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) sobald wie möglich zum Stillstand bringen.

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