Verfahren läuft

Krankenschwester gab Kind falsches Medikament

Teilen

Die Unaufmerksamkeit einer Krankenschwester hat am Heiligen Abend in Paris ein dreijähriges Kind das Leben gekostet.

Die Pflegerin habe dem Buben ein falsches Medikament gegeben, teilte ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft AP-HP mit. Kurz darauf sei er gestorben. Die französische Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot sprach im Rundfunk von einem "tragischen Fehler".

Verfahren wegen fahrlässiger Tötung
Die 35 Jahre alte Krankenschwester kam nach dem Tod des Buben in Polizeigewahrsam. Gegen sie wurde am Freitag ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Nach Angaben der Ministerin gab die Frau ihren Fehler zu. Sie habe ihren Chef informiert, nachdem sie den Irrtum bemerkte.

Vorwürfe gegen Klinikpersonal
Der Vater des Buben namens Ilyes warf dem Klinikpersonal am ersten Weihnachtstag vor, nicht schnell genug reagiert und später den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben. "Als die Pfleger kamen, haben sie mir gesagt, ich soll mich beruhigen. Der Bube habe nichts", sagte der 34-Jährige der Zeitung "Le Parisien". Er sei der erste gewesen, der Ilyes reanimiert habe. Das Kind sei in seinen Armen gestorben.

Magnesiumchlorid statt Nährstofflösung
Der Dreijährige war wegen einer Angina im Krankenhaus und lag am Tropf. Nach Medienberichten gab ihm die Krankenschwester versehentlich Magnesiumchlorid, das unter anderem bei Herzrhythmusstörungen zum Einsatz kommt. Eigentlich hätte der Bube nur eine Nährstofflösung bekommen sollen. Die Krankenschwester gilt als erfahren.

Gewerkschaften und Politiker äußerten zum Teil heftige Kritik am Polizeigewahrsam für die Frau. Eine solche Maßnahme sei dem Fall unangemessen. Es sei ein Fehler gewesen, wenn auch ein dramatischer.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.