750.000 Euro-Gewinn

Kreml-Flieger Rust ist nun Poker-Profi

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Er landete auf dem Roten Platz im Kalten Krieg - heute pokert Matthias Rust.

Der einstige "Kreml-Flieger" Mathias Rust schreibt an seinen Memoiren. Dies sagte der 41-Jährige, der 1987 in einer Cessna mit einer "Friedensbotschaft" zum Roten Platz in Moskau flog und damit für großes Aufsehen sorgte, der "Bild am Sonntag". "Für meinen Lebensunterhalt muss ich nicht mehr arbeiten", wird er zitiert.

750.000 Euro beim Pokern gewonnen
Nach eigenen Angaben pendelt Rust zwischen Estland, Deutschland und der Karibik. Dort habe er Pokern als neue Einnahmequelle entdeckt. "Auf einer Jacht habe ich mal an nur fünf Abenden 750.000 Euro gewonnen", sagte er der Zeitung. Gerne "würde ich noch einmal nach Moskau fliegen und auf dem Roten Platz landen - aber nur mit Genehmigung", sagte er weiter.

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© oe24
Mit dieser Cessna flog er illegal nach Moskau. Foto: (c) APA

Über ein Jahr in haft
Rust war nach dem Kreml-Flug in der Sowjetunion für 432 Tage in Haft. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland machte er erneut Schlagzeilen. Als Zivildienstleistender stach er in einem Hamburger Krankenhaus 1989 eine Schwesternschülerin nieder und wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Strafe sei "angemessen" gewesen, sagte er der Zeitung.

Als Hintergrund der Tat gab er an: "Ich sprach das Mädchen an. Und sie hat dann etwas gesagt, was mich ins Mark getroffen hat. Was, weiß ich nicht mehr. Sie muss mich verspottet haben." Seinen Versuch, sich mit einem Blumenstrauß zu entschuldigen, habe das Opfer später zurückgewiesen.

Memoiren
Seine Memoiren sollen dem Bericht zufolge 2012 zum 25. Jahrestag des Kreml-Flugs erscheinen. Die Entscheidung, damals illegal in den sowjetischen Luftraum einzudringen, habe er zwar später einmal bereut, inzwischen aber nicht mehr: "Hätte ich es nicht gemacht, hätte ich zwar ein einfacheres Leben gehabt. Aber ich denke, meine Aktion hat zur Wende beigetragen."

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