Vor Somalia

Kriegsschiff verfolgt gekaperte Schiffe

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Derzeit gibt es soviele Piraten wie noch nie. Besonders der Golf von Aden ist sehr gefährlich.

Ein Kriegsschiff der vor den Küsten Somalias kreuzenden internationalen Marineeinheiten hat die Verfolgung der drei von Piraten gekaperten Schiffe aufgenommen. Darunter ist ein deutscher Frachter, der unter der Flagge von Antigua und Barbuda fährt. Unter welcher Fahne dieses Kriegsschiff fährt, wurde nicht mitgeteilt. Dem multinationale Marineverband in der ostafrikanischen Region gehören Kriegsschiffe der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands, Kanadas und Pakistans an.

Mit der Entführung von drei Schiffen an einem einzigen Tag - neben dem deutschen Frachter überwältigten Piraten auch die Besatzungen eines iranischen und eines japanischen Schiffs - hat die Piraterie vor Somalia ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. IMB-Sprecher Noel Choong appellierte an die Vereinten Nationen, für die Sicherheit in der vielbefahrenen Schifffahrtsstraße zu sorgen. Die Lage vor der Küste Somalias sei sehr gefährlich geworden, in diesem Jahr wurden dort bereits 29 Angriffe registriert. Erst vor knapp zwei Wochen waren zwei deutsche Segler freigekommen, die im Juni verschleppt worden waren.

Chaos und Anarchie
Der ostafrikanische Staat versank nach dem Sturz von Militärdiktator General Mohammed Siad Barre 1991 in Chaos und Anarchie. Ende 2007 marschierten äthiopische Truppen ein, um in Mogadischu eine nahezu handlungsunfähige Regierung unter Abdullahi Yusuf Ahmed zu installieren. Nach internationalen Berichten sollen in Afghanistan ausgebildete Gruppen des Terrornetzwerks Al-Kaida in Somalia operieren. Vor über einer Woche waren in Mogadischu annähernd 50 somalische Zivilisten durch äthiopischen Beschuss getötet worden. Islamisten, die Waffenhilfe aus Saudi-Arabien, Jemen und Eritrea erhalten, greifen die äthiopischen Besatzungstruppen immer wieder erfolgreich an.

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