Angst vor Untergang

Malediven sparen für eine neue Heimat

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Der Klimawandel bedroht das Inselparadies. Die Regierung legt künftig einen Teil der Einkünfte bei Seite, um gewappnet zu sein.

Der erste demokratisch gewählte Präsident der Malediven plant den Kauf einer neuen Heimat, sollte die südasiatische Inselrepublik infolge der Klimaerwärmung eines Tages untergehen. Vorsorglich werde seine Regierung ab sofort einen Teil der Einkünfte aus dem Tourismusgeschäft beiseite legen, sagte der Ende Oktober gewählte neue Staatschef Mohamed "Anni" Nasheed am Montag der britischen Zeitung "The Guardian". "Wir können nichts tun, um den Klimawandel zu stoppen, deshalb müssen wir uns gegen das Schlimmste wappnen und woanders Land kaufen", sagte er weiter.

Er habe bereits mit einigen Ländern gesprochen und sei mit seiner Idee durchaus auf Verständnis gestoßen, sagte der 41-Jährige weiter. Als Ausweichmöglichkeiten kämen Indien und Sri Lanka wegen ihres ähnlichen Klimas in Frage, sowie das nur dünn besiedelte Australien. Selbstverständlich habe er wenig Lust, seine traumhafte Heimat mit ihren mehr als 1000 Inseln, mit ihren Palmen und Sandstränen zu verlassen, sagte Naheed. Doch wolle er auch nicht, "dass wir zu Klimaflüchtlingen werden, die Jahrzehnte lang in Zelten leben müssen". Sollte der Meeresspiegel durch die Klimaerwärmung weiter ansteigen, zählen die Malediven zu den am meisten gefährdeten Inseln.

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