Schleusen geöffnet

Mississippi-Flutung soll New Orleans retten

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Der Fluss ist durch Regenfälle und die Schneeschmelze stark angeschwollen.

Im US-Bundesstaat Louisiana ist erstmals seit 1973 ein Entlastungskanal am Mississippi geöffnet wurden, um New Orleans vor dem Hochwasser zu retten. Zunächst wurde am Samstag nur eine Schleuse gehoben, durch die 280 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über den Morganza-Kanal in den Golf von Mexiko flossen. Durch die kontrollierte Flut sind rund 25.000 Menschen auf einer Fläche von 1,2 Millionen Hektar betroffen.

Flutung soll Überschwemmung verhindern

Mit der Umleitung in den Entlastungskanal soll verhindert werden, dass der Mississippi die Deiche übersteigt und weiter flussabwärts gelegene Großstädte wie Baton Rouge und New Orleans überschwemmt. Allerdings hätten Ingenieure der US-Armee zunächst nur eine Schleuse geöffnet, um zu verhindern, dass mit einem Mal ein riesiger Wasserschwall über das Ackerland und die Dörfer schwappt, wie Louisianas Gouverneur Bobby Jindal sagte. Am Sonntag sollten möglicherweise zwei weitere Schleusen geöffnet werden.

"Das wird sicherlich ein Marathon und kein Sprint", sagte Generalmajor Michael Walsh vor Journalisten über die kontrollierte Überschwemmung. Er sprach von einem "enormen Druck auf das gesamte System". Würde der Entlastungskanal vollständig geöffnet, könnten rund 17.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde umgeleitet werden, bei der Öffnung einer Schleuse sind es nur 280 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Es ist das erste Mal seit 1973, dass der Morganza-Kanal geöffnet wurde.

Jindal sagte, die Behörden rechneten mit der Überschwemmung von etwa 1,2 Millionen Hektar Land. Die Anrainer waren im Vorfeld in Sicherheit gebracht worden. Der Bürgermeister von New Orleans, Mitch Landrieu, sagte, er sei sich im Klaren darüber, welch großes Opfer die Bewohner der ländlichen Gebiete für die Sicherheit der Städte brächten.

Der Mississippi ist durch starke Regenfälle und die Schneeschmelze stark angeschwollen. Sollte der Fluss weiter steigen, könnte er in den kommenden Tagen den Rekordpegel von 1927 übersteigen. Die Fluten haben bereits erhebliche Schäden in den weiter flussaufwärts gelegenen Bundesstaaten Illinois, Kentucky, Tennessee und Mississippi angerichtet. Tausende Häuser, Höfe und Straßen wurden von den Überschwemmungen zerstört.

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Mississippi-Jahrhundert-Hochwasser: USA rüsten sich für 20-Meter-Flut

Die Experten der Nationalen Ozean- und Wetterbehörde (NOAA) sagen einen Pegel von annähernd 19,50 Metern voraus.

Freiwillige Helfer und Armeekräfte waren am Montag rund um die Uhr im Einsatz, um zu verhindern, dass es zum Schlimmsten kommt.

Hunderttausende Menschen am Mississippi rüsten sich für eine Monsterflut.

Die drohende Überschwemmung könnte nach Befürchtungen der Meteorologen schlimmer werden als die verheerenden Fluten von 1937 und 1927.

Bei letzterer kamen mehrere hundert Menschen ums Leben...

...700.000 Opfer mussten ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Eine Fläche von 70.000 Quadratkilometern wurde damals in den US-Staaten Arkansas, Illinois, Kentucky, Louisiana, Missouri und Tennessee überschwemmt.

Der Mississippi ist mit knapp 3.800 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt.

Er entspringt im nördlichen Minnesota, fließt durch den mittleren Teil der Vereinigten Staaten und mündet in den Golf von Mexiko.

Auf ihrem Weg nach Memphis hat die Flutwelle bereits zahlreiche Orte und Felder überspült.

Auch die ersten Viertel von Elvis-Stadt Memphis standen unter Wasser.

150 Armeekräfte patrouillierten entlang der Dämme und kontrollierten alle Pumpen.

Doch der Kampf ist aussichtslos.

Nördlich von New Orleans öffneten Soldaten einen Ablauf des Flusses, um für Entlastung zu sorgen.

Jetzt heißt es warten, ob die Dämme halten.