7 Tote in Holland

Motiv der Amokfahrt gibt Rätsel auf

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Ein 38-Jähriger richtete in den Niederlanden ein Blutbad an. Unklar ist, warum.

Über das Motiv des Amokfahrers aus den Niederlanden, dessen Attentatsversuch auf Königin Beatrix sieben Menschen das Leben kostete, herrschte am Samstag weiter Rätselraten. Die Niederländer hatten auf den blutigen Auto-Anschlag, der die Königin nur knapp verfehlte, schockiert und voller Trauer reagiert.

In Denkmal gekracht
Unter den sieben Menschen, die bei der Amokfahrt am Donnerstag starben oder später ihren Verletzungen erlagen, war auch der Attentäter Karst T. Er gestand noch am Ort des Geschehens in Appeldoorn, dass er die königliche Familie treffen wollte. Der 38-Jährige war während des traditionellen Umzuges zum Königinnentag mit Vollgas auf den Festbus der Königsfamilie zugerast. Der Kleinwagen hatte 17 Menschen umgerissen und war schließlich gegen ein Denkmal gekracht. Elf Menschen erlitten teils schwere Verletzungen.

Mehr Sicherheit für die Königsfamilie
In Medien wurde am Samstag spekuliert, dass in Zukunft die Sicherheitsvorkehrungen um die königliche Familie deutlich verstärkt werden würden. Der offene Umgang der Niederlande mit ihrer Monarchin sei voraussichtlich auf lange Zeit vorbei. Beatrix wird allerdings laut Angaben des Hofs in Begleitung des Thronfolgers Prinz Willem-Alexander (42) und seiner Frau Prinzessin Maxima (37) an Veranstaltungen zum niederländischen Volkstrauertag an diesem Montag und zum Tag der Befreiung von der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg am Dienstag teilnehmen.

Kommission ermittelt
Erste Ermittlungen brachten keinen Aufschluss über das Motiv des Mannes. Die Staatsanwaltschaft erklärte am Freitag, dass die Untersuchungen gegen den Mann selbst wegen seiner Tat nach seinem Tod eingestellt würden. Gleichwohl würden 250 Polizisten abgestellt, um weiter nach Hinweisen auf die Hintergründe zu suchen. Außerdem wird eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt.

In der Wohnung des Attentäters in der Kleinstadt Huissen südlich von Arnheim seien keine Hinweise auf die Motive gefunden worden. Der unverheiratete Mann habe zurückgezogen gelebt, hieß es. Nachbarn beschrieben ihn als besonders ordentlich. Er habe vor rund drei Wochen seinen Job in einem Versandhandel verloren. Dass dies mit dem versuchten Anschlag auf die Königin zusammenhänge, sei jedoch "reine Spekulation", hieß es von der Staatsanwaltschaft.

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