Nach Explosion

Russische Airlines dürfen keine Tu-154 nutzen

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Nach der tödlichen Explosion dürfen Tupolew-Maschinen dieser Baureihe nicht mehr eingesetzt werden.

Nach der tödlichen Explosion eines Passagierflugzeugs auf einem Rollfeld in Sibirien hat die russische Zivilluftfahrtbehörde die heimischen Fluggesellschaften am Sonntag angewiesen, Tupolew-Maschinen der Baureihe Tu-154B bis zur abschließenden Aufklärung des Vorfalls nicht mehr einzusetzen. Dies sei für alle Fluglinien verpflichtend, erklärte der Behördensprecher Sergej Romantschew. Zuvor waren Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder aus den Trümmern an der Unglücksstelle im westsibirischen Surgut geborgen und Benzinproben entnommen worden. Ermittler forderten zudem Dokumente von der regionalen Fluglinie Kogalymawia an, die das verunglückte Flugzeug betrieben hatte.

14 Maschinen betroffen
Der staatlichen Nachrichtenagentur RIA-Nowosti zufolge werden in Russland 14 Tupolew-Maschinen des Typs Tu-154B genutzt. Sie sind Untermodelle der Baureihe Tu-154, die seit den früheren 1970ern im innerrussischen Flugverkehr und anderen ehemaligen Staaten der ehemaligen Sowjetunion oft zum Einsatz kommen.

Fatale Explosion
Bei der Explosion am Samstag kamen drei Menschen ums Leben, 43 weitere wurden nach Behördenangaben verletzt. Den Rettungskräften zufolge war kurz vor dem Start ein Feuer in einem der Triebwerke ausgebrochen. Einige der 124 Passagiere und Besatzungsmitglieder hätten sich durch dichten Rauch ins Freie retten können, bevor es zu der Explosion kam.

Das Flugzeug wurde den Angaben zufolge völlig zerstört, die Flammen erstreckten sich über ein Gebiet von rund 1.000 Quadratmetern. Unter den 43 Verletzten sind nach Angaben der Rettungskräfte sechs mit schweren Verbrennungen, die meisten anderen mussten wegen des Einatmens von giftigen Dämpfen behandelt werden.

Die Tupolew der regionalen Fluglinie Kogalymawia sollte von der Erdöl-Stadt Surgut nach Moskau fliegen. Kogalymawia kündigte an, jedem von dem Unglück betroffenen Passagier als Entschädigung 20.000 Rubel (485 Euro) zahlen zu wollen.

Die größte russische Fluggesellschaft Aeroflot hat sämtliche Maschinen dieses Typs nach einer Häufung von Unglücken in den vergangenen Jahren außer Dienst gestellt. In vielen Ländern Europas ist das Mittelstreckenflugzeug auch wegen übermäßigen Motorenlärms verboten. Bisher ist es bei Flügen der Tupolew Tu-154 zu mehr als 30 tödlichen Zwischenfällen gekommen. Unfallursache waren unter anderem menschliches Versagen und schlechte Wartung.
 

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