Aufregung um Nobelpreisträger

Nackter Nansen nervt Norweger

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Die Osloer Zeitung "Aftenposten" hatte erotische Bilder veröffentlicht.

Aktfotos mit dem Friedensnobelpreisträger, Polarforscher und Staatsmann Fridtjof Nansen haben Norwegen und auch die Verantwortlichen beim Internetdienst Facebook in Aufregung versetzt. Die Osloer Zeitung "Aftenposten" hatte am Wochenende zwei 1929 mit Selbstauslöser zu erotischen Zwecken gefertigte Bilder des ein Jahr später gestorbenen Nansen veröffentlicht. Weil darauf auch die "edlen Teile" des weltberühmten Norwegers zu sehen waren, gab es heftige Leserreaktionen sowie eine Sperre der Fotos bei Facebook.

Nansen hatte die Bilder im Alter von 67 Jahren heimlich selbst gemacht, entwickelt und an die 30 Jahre jüngere Journalistin Brenda Ueland geschickt, in die er verliebt war. Zum 150. Geburtstag des Norwegers am 10. Oktober brachte der US-Verleger Eric Udne die Liebesbriefe Nansens wie auch die zwei Fotos erstmals an die Öffentlichkeit: Norwegens führende Qualitätszeitung "Aftenposten" gab sie fast ganzseitig wieder.

Nach Angaben des Blattes wurde der Artikel mit den Fotos "nach wenigen Stunden" von Aftenpostens Facebook-Seite entfernt. Der Internetdienst habe auch für den Wiederholungsfall mit der Sperre des kompletten Kontos gedroht. Auf direktem Wege habe man aber auch sehr viele heftige negative Reaktionen von Lesern bekommen, berichtete die Zeitung und fügte hinzu: "Die meisten aus Respekt vor Nansen."

Der Norweger war berühmt geworden mit seiner Überquerung des grönländischen Inlandseises 1888. Im Jahr 1922 bekam er den Friedensnobelpreis für seine Aktivitäten bei der internationalen Flüchtlings- und Hungerhilfe.
 

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