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Opposition in Simbabwe zu Stichwahl bereit

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Oppositionsführer Tsvangirai würde zustimmen, wenn internationale Beobachter zugelassen werden. Der Aufruf zum Generalstreik wurde kaum beachtet.

Simbabwes Oppositionsführer Morgan Tsvangirai ist von seiner kategorischen Ablehnung einer Stichwahl um das Präsidentenamt abgerückt. Tsvangirai deutete am Dienstag im südafrikanischen Fernsehsender e.tv. an, bei einer Überwachung des Urnengangs durch internationale Beobachter zu einer Stichwahl gegen Präsident Robert Mugabe bereit zu sein.

Der Oppositionsführer hat sich bereits zum Wahlsieger erklärt, obwohl das Ergebnis noch nicht bekannt ist. Ein von der oppositionellen Bewegung für einen demokratischen Wandel (MDC) ausgerufener Generalstreik wurde angesichts eines starken Aufgebots der Sicherheitskräfte kaum beachtet.

Anderes Umfeld durch Internationale Beobachter
Er werde nur bei einer Stichwahl antreten, wenn mit Hilfe der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) oder der internationalen Gemeinschaft ein anderes Umfeld für die Wahl geschaffen werde, betonte Tsvangirai. Zuvor hatte der Oppositionsführer seine Teilnahme stets ausgeschlossen. Die Mugabe-Partei ZANU-PF besteht hingegen auf einer Stichwahl.

Der Ausgang der Präsidentenwahl vom 29. März ist noch immer nicht bekannt. Am Montag hatte das Oberste Gericht in der Hauptstadt Harare einen Antrag der Opposition auf unverzügliche Veröffentlichung der Ergebnisse zurückgewiesen.

Ein Sprecher der MDC warf Anhängern von Mugabe am Dienstag die Tötung eines ihrer Mitglieder vor. Der Mann sei am Sonntag im Bezirk Mudzi im Nordosten des Landes von Anhängern der ZANU-PF zu Tode geprügelt worden. Eine Bestätigung des Vorfalls durch die Polizei lag zunächst nicht vor. Laut MDC wurde bereits am Samstag einer ihrer Politiker von ZANU-PF-Anhängern getötet. Die Polizei bestätigte den Vorfall, bestritt aber einen politischen Hintergrund.

Ban mahnt zur raschen bekanntgabe der Ergebnisse
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat erneut eine rasche Veröffentlichung des Ergebnisses der Präsidentenwahl in Simbabwe gefordert. Er werde das Thema bei einem Treffen des Weltsicherheitsrats am (heutigen) Mittwoch zur Sprache bringen, erklärte Ban am Dienstag in New York.

Mehr als zwei Wochen nach der Präsidentenwahl hat die Wahlkommission in Simbabwe noch immer keine Ergebnisse vorgelegt. Unabhängigen Zählungen zufolge erhielt Oppositionsführer Morgan Tsvangirai die meisten Stimmen, muss sich aber einer Stichwahl stellen. Die Ergebnisse der Parlaments- und Kommunalwahlen, die am selben Tag stattfanden, wurden unmittelbar nach der Auszählung veröffentlicht. Die Parlamentswahl gewann die Opposition demnach mit knapper Mehrheit.

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