Termin am 1. Mai

Papst spricht Johannes Paul II. selig

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Benedikt XVI. unterzeichnete Dekret der Seligsprechung für seinen Vorgänger.

Papst Johannes Paul II. wird am 1. Mai seliggesprochen. Papst Benedikt XVI., Nachfolger von Karol Wojtyla, habe dem Dekret der Seligsprechung zugestimmt, berichtete der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, am Freitag in Rom.

Die feierliche Zeremonie für Johannes Paul II. sei auf den ersten Sonntag nach Ostern - dem von Wojtyla eingeführten "Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit" - gelegt worden.

"Gründliches Verfahren"
Laut Vatikan-Sprecher Pater Federico Lombardi habe Benedikt XVI. zwar die normale Prozedur zur Seligsprechung beschleunigt, das Verfahren sei aber trotzdem besonders "gründlich" durchgeführt worden. Nach geltendem Kirchenrecht darf ein Seligsprechungsverfahren normalerweise erst fünf Jahre nach dem Tod des Betreffenden beginnen. Bei Johannes Paul II. wurde dieses jedoch noch in seinem Todesjahr eingeleitet.

In den vergangenen Tagen hatten sich die Zeichen gehäuft, die auf eine baldige Seligsprechung von Johannes Paul II. hindeuteten. Am Donnerstag begannen Arbeiter mit der Restaurierung eines Grabs am Eingang des Petersdoms. Dorthin dürften die sterblichen Überreste des früheren Papstes nach der Seligsprechung aus der engen, seit seinem Tod von Pilgern überlaufenen Krypta verlegt werden, um eine bessere Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Eine Kommission des Vatikans hatte in den vergangenen Tagen die wundersame Heilung einer französischen Ordensschwester bestätigt. Das Seligsprechungsverfahren für Johannes Paul II. war 2009 ins Stocken geraten, als Zweifel an der wundersamen Heilung laut geworden waren. Die zuständige Medizinerkommission rollte das Verfahren daraufhin neu auf, um das Wunder schließlich zu bestätigen.

Blut als Reliquie
Unterdessen ist in Polens Kirche ein Streit über eine Ampulle mit Blut des Verstorbenen ausgebrochen. Sie solle als Reliquie in einer Kirche des im Bau befindlichen Johannes Paul II.-Zentrums in Krakau ausgestellt werden, erklärte Pater Jan Kabzinski gegenüber der Zeitung "Gazeta Wyborcza".

Das Blut des Verstorbenen sei "eine natürliche Reliquie, und es ist nichts Seltsames daran, dass wir sie ausstellen wollen", erklärte Pater Kabzinski der "Gazeta Wyborcza". Nach Informationen der Zeitung wurde es 2005 vor einer Operation in einem Spital in Rom zu Analysezwecken entnommen. Die Klinik habe das Blut Kardinal Dziwisz als dem Testamentsvollstrecker des Papstes übergeben.

Kabzinski sucht bereits nach einem Künstler, der ein Kristallgefäß entwirft, in dem die Ampulle aufbewahrt werden soll. Er betont, das Blut sei trotz der vielen Jahre bisher nicht geronnen, was jedoch auch auf eine in der Klinik zugefügte Substanz zurückgeführt werden könnte. Außerdem soll ein Pileolus, die Kopfbedeckung des Papstes, und ein Kreuz aus seinem persönlichen Besitz im Johannes-Paul-II.-Zentrum in Krakau ausgestellt werden.



 

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