Entsetzen

Paris: Benzin-Attentat auf "Ungläubige"

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Die algerische Schauspielerin auf offener Straße attackiert.

Frankreich ist schockiert über das Benzin-Attentat auf die algerische Schauspielerin Rayhana. Vor dem Pariser Theater, vor dem die Theaterautorin und Feministin mit Benzin überschüttet und beschimpft worden war, findet als Zeichen der Solidarität an diesem Samstag eine Kundgebung statt.

Beschimpfungen
Zwei Männer hatten die 45-Jährige am Dienstag angegriffen und als "Hure" und "Ungläubige" beschimpft. Dabei warfen sie der Frau eine Zigarette ins Gesicht, die jedoch ausgegangen war. Auch Familien-Staatssekretärin Nadine Morano erklärte sich mit der Künstlerin solidarisch, der Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe verurteilte in einer Pressemitteilung den Angriff aufs "Schärfste".

Unterdrückung der Frau
Die Feministin setzt sich in ihren Arbeiten mit der Unterdrückung der Frau in der muslimischen Gesellschaft auseinander. Ihr jüngstes Stück "In meinem Alter verstecke ich mich noch wenn ich rauche" handelt von neun Frauen, die in einem tranditionellen Bad über die politische, soziale und sexuelle Gewalt in Algerien diskutieren. Wie Rayhana der Polizei mitteilte, wurde sie bereits am 5. Jänner in Paris von einem Arabisch sprechenden Mann auf der Straße beschimpft.

"In diesem Entwicklungsland haben die Frauen die Chance, dass sie das Recht auf Bildung und Berufsausübung haben. Doch leider werden ihr staatsbürgerliches Bewusstsein und ihr demokratischer Wille von der traditionellen Religion unterdrückt", sagte Rayhana im Dezember einer französischen Zeitung. In Algerien wurde sie von Islamisten mit dem Tode bedroht, seit 2000 lebt sie in Frankreich.

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