Gesundheit

Pazifikinsel Niue soll rauchfrei werden

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Das Rauchverbot soll im öffentlichen sowie im privaten Bereich gelten. Auf der Insel leben 1300 Menschen, 250 davon sind Raucher.

Eine kleine Insel im Südpazifik will es vormachen: Niue soll komplett rauchfrei werden. Gesundheitsbeamte haben einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der den Tabakkonsum und -verkauf auf der gesamten mit Neuseeland assoziierten Insel verbieten würde. Die Regierung habe sich aber noch nicht entschieden, ob sie den Vorschlag unterstützen werde, sagte Dr. Sitaleki Finau, der oberste Gesundheitsbeamte der Insel.

"Kleine Länder dürfen anspruchsvoll sein"
Der Entwurf hat vor allem die Tabakfirmen auf den Plan gerufen. Aber das Gesundheitsamt hält am kompletten Rauchverbot fest. "Kleine Länder dürfen anspruchsvoll sein", sagte Finau. "Und wenn ein kleines Land so handeln kann, werden größere Länder auch darüber nachdenken." Allerdings werde das Rauchverbot die Einnahmen der Regierung verringern, räumte Finau ein.

250 Raucher
Auf der 260 Quadratkilometer großen und 2.500 Kilometer nordöstlich von Neuseeland gelegenen Insel leben 1.300 Menschen. 250 von ihnen sind Raucher. Das Dorf Tuapa auf Niue hat sich bereits für rauchfrei erklärt. Dort gibt es weder Tabak zu kaufen, noch rauchen die Dorfbewohner bei öffentlichen oder förmlichen Anlässen. Niue selbst verbietet das Rauchen derzeit nur in staatlichen und öffentlichen Gebäuden.

"Schwierige politische Entscheidung"
Wann über das Gesetz entschieden wird, ist noch unklar. Es könne bis zu zwei Jahre dauern, sagte Finau. "Es ist eine sehr schwierige politische Entscheidung, weil es einigen Wirtschaftsinteressen zuwider läuft und die Regierung das Gesetz auch hinsichtlich der Steuern überprüfen muss." Ein rauchfreies Land höre sich zwar sehr fortschrittlich an, aber es sei eine komplexe Entscheidung, erklärte Finau.

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