Rothemden-Proteste

Regierungsgegner demonstrieren in Bangkok

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Die Rothemden gedenken der blutigen Niederschlagung ihrer Proteste vor einem Jahr.

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok haben am Donnerstag die Vorbereitungen für eine Großkundgebung der Regierungsgegner begonnen. Sie wollen an die blutige Niederschlagung ihres Protestes vor genau einem Jahr erinnern. In der Innenstadt wurden tausende Anhänger der sogenannten Rothemden, Anhänger des exilierten Ex-Regierungschefs Thaksin Shinawatram, erwartet. Die Vorsitzende des Oppositionsbündnisses UDD, Thida Thavornseth, versprach, die Kundgebung nicht als Wahlveranstaltung zu missbrauchen.

Blutige Proteste
Die Rothemden hatten im vergangenen Jahr fast neun Wochen in Bangkok demonstiert und ein Geschäftsviertel teilweise lahmgelegt. Immer wieder war es dabei zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen. Am 19. Mai beendete die Armee die Aktion gewaltsam unter Einsatz von Panzern. In den neun Wochen kamen 92 Menschen ums Leben.

Neues Parlament

Thailand wählt am 3. Juli ein neues Parlament. Zum Auftakt der Parteienregistrierung meldeten sich am Donnerstag 26 Parteien an. Die aussichtsreichsten sind die Regierungspartei der Demokraten von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva und die größte Oppositionspartei Pheu Thai, deren Mentor, der 2006 gestürzte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra, aus dem Exil die Zügel führt. Seine Schwester Yingluck ist Spitzenkandidatin. Die Rothemden stehen hinter Pheu Thai.

"Wollen wir hoffen, dass diese Wahlen Thailand wieder Stabilität bringen", sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Apichart Sukakanond. "Es geht um die Zukunft dieses Landes. Die ganze Welt schaut uns zu." Zuletzt hatte die Armee Gerüchte über einen bevorstehenden Militärputsch zurückgewiesen. Thaksins Anhänger bekämpfen die sogenannten Gelbhemden von der "Volksallianz für Demokratie" (PAD) des Pressemagnaten Sondhi Limthongkul. Die PAD wird von den konservativen royalistischen Eliten getragen, die Thaksin, das entmachtete Idol der armen Landbevölkerung, von der Macht fernhalten wollen. Das Oppositionsbündnis UDD wird zum Teil von Thaksin finanziert.
 

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