Cellisten-Nachlass

Russe kauft Kunst vor Versteigerungsbeginn

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Die Kunstsammlung des verstorbenen Cellisten Rostropowitsch sollte versteigert werden. Dem kam ein Russe zuvor - und kaufte die Sammlung auf.

Ein russischer Milliardär hat die Kunstsammlung des verstorbenen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch für eine Rekordsumme erworben. Der Käufer habe "wesentlich mehr" als 20 Millionen Pfund (29 Millionen Euro) für die Sammlung gezahlt und plane, die Kunstwerke wieder nach Russland zurück zu bringen, erklärte das Auktionshaus Sotheby's am Montag in London.

Anteile an Arsenal London
Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge handelt es sich bei dem vermögenden Kunstliebhaber um den Milliardär Alischer Usmanow, den Präsidenten der Gazprom-Investholding. "Das ist eine Sammlung russischer Kunstwerke, die natürlich in Russland sein sollte und auch Russen gehören sollte", erklärte Usmanow laut Interfax. Der russische Geschäftsmann machte zuletzt von sich reden, als er im August knapp 15 Prozent Anteile des Fußballklubs Arsenal London im Wert von 75 Millionen Pfund kaufte.

Bedeutendster Cellist des 20. Jahrhunderts
Rostropowitsch, der im April im Alter von 80 Jahren verstarb, galt als einer der besten Cellisten des 20. Jahrhunderts. Er war ein überzeugter Gegner der Repressionen in der Sowjetunion und war bereits 1970 nach Paris geflohen. Dort sammelte der Cellist über die Jahre russische Kunstwerke - Gemälde, Porzellan und Glasarbeiten. Die Familie der Witwe Rostropowitschs begrüßte die Rückführung der Kunstwerke nach Russland in einer Stellungnahme. Sotheby's nannte den genauen Verkaufspreis nicht, sondern gab nur an, dass er deutlich über den für eine geplante Auktion erwarteten 20 Millionen Pfund gelegen habe. Die Auktion wurde nun abgesagt.

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