Trauermesse

Russland trauert um die 20 Toten von der "Nerpa"

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In Wladiwostok wurde den 20 Toten vom Unglück auf dem Atom-U-Boot Nerpa gedacht. Details über die Unglücksursache sind bisher nicht bekannt.

Im Osten Russlands haben die Menschen der Opfer des tödlichen U-Boot-Unglücks im Japanischen Meer gedacht. In der Hafenstadt Wladiwostok am pazifischen Ozean wurde am Montag eine Messe für die 20 auf dem Atom-U-Boot zu Tode gekommenen Menschen gehalten. Für Dienstag wurde in der gesamten ostrussischen Region Primorski Krai, aus der die Toten stammten und wo auch das Unterseeboot gebaut wurde, ein Trauertag ausgerufen. Erste Opfer sollen bereits am Mittwoch begraben werden. "Das ist sehr schwer zu ertragen (...) Das ist ein wahrer Schock", sagte einer der Einwohner der Region dem russischen Fernsehsender Kanal 1. Andere beklagten laut der Zeitung "Komsomolskaja Prawda" die fehlenden Informationen über die Tragödie.

Nach Angaben der Regionalregierung in Primorski Krai verursachte eine Fehlfunktion der Löschanlage im Schiff während einer Testfahrt des U-Bootes das Unglück. Sie traf sich am Montag zu Beratungen mit den Ermittlern. Aus bisher ungeklärten Gründen sei die Löschanlage im vorderen Teil des Schiffs ausgelöst worden, das Kältemittel Freon sei ausgeströmt und habe dem Raum den Sauerstoff entzogen. Die Opfer erstickten demnach. 21 Menschen des U-Boots mussten am Montag noch im Krankenhaus behandelt werden, wie das russische Fernsehen unter Berufung auf die Provinzregierung berichtete. Weitere Besatzungsmitglieder würden ebenfalls untersucht.

Insgesamt waren für die Testfahrt 208 Menschen an Bord des U-Boots des Typs "Nerpa", das normalerweise nur für 73 Mann ausgelegt ist, wie die russische Zeitung "Kommersant" am Montag berichtete. Demnach gab es auch nicht ausreichend Sauerstoffmasken in dem Schiff. Die Schäden an Bord waren laut der Zeitung nur minimal. Es sollte laut "Kommersant" für rund 500 Millionen Euro an Indien verkauft werden.

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