Eisiger Winter

Schiffsunglück im Schwarzen Meer forderte Tote

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Vor der Südküste Russlands am Schwarzen Meer sank bei hohem Wellengang und eisigen Temperaturen ein bulgarisches Schiff.

Bei dem Schiffsunglück kamen mindestens vier Seeleute ums Leben, sechs wurden vermisst. Ein Matrose konnte mit Erfrierungen gerettet werden. In Bulgarien mussten Hunderte Autofahrer die Nacht auf eingeschneiten Straßen verbringen. Rund 1.300 rumänische Touristen mussten in der nordöstlichen Region Ruse in Notunterkünfte gebracht werden, da sie ihre Reise nicht fortsetzen konnten.

Noch sechs Vermisste
Wie das russische Katastrophenschutz-Ministerium mitteilte, sank das unter bulgarischer Flagge fahrende Containerschiff "Vanessa" mit elf Menschen an Bord in der Straße von Kertsch. Das Schiff kam mit einer Ladung Metall aus dem ukrainischen Hafen Berdjansk. Die Suche nach den vermissten sechs Besatzungsmitgliedern dauerte den Angaben zufolge an, gestaltete sich bei bis zu drei Meter hohen Wellen und starkem Wind jedoch schwierig. In der Region drohte eine Verschlechterung des Wetters: Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax wurden mehrere Schiffe angewiesen, den nahegelegenen Hafen von Kawkas zu verlassen um Schäden zu vermeiden.

Nicht das erste Unglück
Die Straße von Kertsch verbindet das Asowsche Meer mit dem Schwarzen Meer, die Meerenge trennt die Ukraine von Russland. Im November waren in der Region fünf Schiffe bei einem Sturm schwer beschädigt worden, darunter ein Öltanker. Durch das auslaufende Öl waren Meer und Küstengebiete stark verschmutzt worden.

Autofahrer steckten fest
Nach dem ungewöhnlich heftigen Wintereinbruch mit Schneestürmen verbrachten in Bulgarien hunderte Autofahrer die Nacht auf der Straße. Die Menschen mussten auf der Hauptverkehrsachse zwischen Sofia und Burgas mehr als zwölf Stunden in einem riesigen Stau ausharren, wie Rettungskräfte im Rundfunk mitteilten. Die Situation sei bedrohlich, Armee und Panzerwagen seien zur Räumung der Straße von den Schneemassen eingesetzt. Nach Behördenangaben waren mehr als 300 Städte und Dörfer ohne Elektrizität, 31 Orte waren von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Bulgarien: Notstand ausgerufen
Nach der Stadt Kubrat im Nordosten Bulgariens wurde auch im benachbarten Ruse der Notstand ausgerufen. Die 215.000 Einwohner zählende Stadt Ruse war wegen der anhaltenden Schneefälle und starken Windes von der Außenwelt abgeschnitten. In der Region Ruse blieben 1.300 rumänische Touristen auf von Schneemassen versperrten Straßen stecken.

Flughäfen in Rumänien geschlossen
Dramatisch war die Situation auch in Rumänien, wo beide Flughäfen Bukarests sowie die Häfen am Schwarzen Meer wegen des Schneesturms geschlossen blieben. In Bukarest lag der Schnee am Donnerstag bis zu einem halben Meter hoch, der Straßenverkehr kam teilweise zum Erliegen.

Minus 14 Grad
Das schlechte Wetter sollte in Südosteuropa laut Meteorologen die ganze Woche anhalten, die Temperaturen sollten auf bis zu minus 14 Grad Celsius fallen.

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