Tod in München

Schläger-Opfer hatte 22 Verletzungen

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Staatsanwaltschaft und bayerische Polizei gaben erschreckende Details zu dem Mord in einer Münchner S-Bahn-Station bekannt.

Dominik Brunner: Er war der Mann, der Zivilcourage zeigte und dafür totgetreten wurde. Jetzt stellt sich heraus: Der Manager hatte nicht weniger als 22 Verletzungen an Kopf und Oberkörper erlitten. Dies geht aus einem ersten Obduktionsbericht hervor, den die Münchner Staatsanwaltschaft am Montag veröffentlichte.

Tod durch Kopfverletzung
Der 50-Jährige soll nach Angaben von Staatsanwalt Laurent Lafleur bei dem Angriff mit dem Kopf gegen ein Geländer geschlagen sein.

Ganz Deutschland steht nach der Wahnsinnstat unter Schock. Er hat sich immer für andere eingesetzt“, beschreibt Dr. Rüdiger Grau seinen Kollegen Brunner geschockt. „Dass Dominik Brunner in einer solchen Situation eingreift, passt zu ihm.“

Weiterer Haftbefehl
Am Montag wurde auch gegen einen dritten Tatbeteiligten Haftbefehl beantragt. Der 17-Jährige habe von vier Kindern Geld verlangt und zweien von ihnen mit Fäusten ins Gesicht und auf den Rücken geschlagen, sagte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger am Montag. Der Vorwurf gegen ihn: Räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung. An der Tötung Brunners, der sich in der S-Bahn und auf dem S-Bahnsteig in Solln schützend zwischen zwei jugendliche Schläger und vier Kinder gestellt hatte, war der dritte Jugendliche nicht beteiligt.

Keine Hilfe
Laut Polizei waren zur Tatzeit auf dem S-Bahnhof Sölln etwa 15 Menschen anwesend. Die meisten von ihnen sollen auch am Tatort vorbeigegangen sein – aber niemand griff ein. Die Polizei kam schon fünf Minuten nach der Alarmierung – trotzdem zu spät.

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