Häuser eingestürzt

Schweres Nachbeben erschüttert Italien

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Dienstag Abend bebte die Erde wieder. Man spricht von Erdbebenstärke 5,3. Mehrere Häuser stürzten ein. Indes verzeichnet man schon 250 Tote.

Wie ÖSTERREICH-Reporter Andreas Lexer aus L'Aquila berichtet, bebte am Dienstag Abend wieder die Erde. Erste Schätzungen berichten von einem Beben der Stärke 5,3, das Epizentrum war in der mittelitalienischen Region Abruzzen. Das Erdbeben war sogar noch in Rom zu spüren. Mehrere Häuser stürzten ein. Die Stadtmauern bröckelten und die Mobilfunkverbindungen waren schwer gestört.

Nach dem heftigen Nachbeben Dienstagabend ist die Zahl der Todesopfer auf 250 gestiegen, das Nachbeben selbst brachte aber keine neuen Opfer. Etwa 1.000 Menschen gelten derzeit als verletzt.

Elf der Geborgenen seien noch nicht identifiziert, hieß es. Die Helfer gehen davon aus, dass die Zahl der Toten noch weiter steigen wird.

Heute sollen die noch stehenden Häusern auf ihre Stabilität untersucht werden. Es soll geklärt werden, ob die Bewohner zurückkehren können oder ob dauerhaft eine andere Lösung gefunden werden muss.

Zum Nachlesen: Tag 2 nach dem Mega-Beben

Zwei Beben am Dienstagvormittag
Am späten Dienstagvormittag hatten zwei weitere schwere die Region erschüttert. Die Menschen gerieten in Panik, duckten sich, Kinder weinten, es herrschte totales Chaos. Die Nachstöße mit Stärke von 4,5 laut Richter wurden sogar in Rom gespürt. Über neue Schäden war zunächst nichts bekannt.

Zahl der Toten gestiegen
Die Zahl der Toten nach dem schweren Erdbeben in den Abruzzen ist nach Angaben des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi am Dienstag auf 228 gestiegen. 15 Leichen konnten noch nicht identifiziert werden.

Flucht aus der Stadt
Die 17.000 Obdachlosen verweilen außerhalb der Stadt auf einem riesigen Sportareal.

zeltstadt
© oe24

Die Bewohner nächtigen in Notzelten. Foto (c): A. Lexer

Von dort aus werden sie am ersten Tag nach dem Beben ans Mittelmeer verfrachtet - nach Silvi Marina, einem Tourismusort in den Abruzzen, östlich vom Katastrophengebiet.

silvi marina
© oe24

Silvi Marina ist ein Tourismusort am Meer - dorthin wird ein großer Teil der obdachlos gewordenen Menschen gebracht.

Geisterstadt
Aquila gleicht einer Geisterstadt - niemand von denjenigen, die ihr Zuhause nicht verloren haben, wagt es, sich in seinem Haus aufzuhalten. Lediglich Rettungsmannschaften halten sich im Zentrum auf, um verzweifelt nach überlebenden Verschütteten zu graben. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. in den frühen Morgenstunden konnte eine junge Frau aus den Trümmern gerettet werden. Ihr geht es den Umständen entsprechend gut.

Angst und Verzweiflung
Die Menschen, so schildert unser Korrespondent, sind verängstigt und verzweifelt: Viele haben Angehörige verloren, die meisten haben kein Zuhause mehr.

Plünderer und Räuber treiben ihr Unwesen
Neben den ohnehin schon schwierigen Bedingungen werden die obdachlosen Bewohner auch immer wieder Opfer von Räubern und Plünderern. Viele nutzen die Notsituation aus, um sich aus den Trümmern oder auch an den geschockten Opfern selbst zu bereichern. Das Militär wurde angewiesen, bei Plünderern hart durchzugreifen.

Massive Einsturzgefahr
Das Gehen auf Gehsteigen wurde in L'Aquila teilweise verboten, immer wieder fallen Dachziegel von den ohnehin schon wackeligen Häusern. Auf Grund der massiven Einsturzgefahr soll die Altstadt am Dienstag gesperrt werden.

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