Antrag vorgelegt

Sekten-Chef Asahara will neuen Prozess

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Aum-Sektenchef Shoko Asahara fordert einen neuen Prozess. Asahara wurde wegen des Giftgasanschlags in der U-Bahn in Tokio zum Tode verurteilt.

Der wegen des Giftgasanschlags auf die U-Bahn von Tokio zum Tode verurteilte Sektenchef Shoko Asahara hat einen neuen Prozess gefordert. Ein entsprechender Antrag sei von seinen Anwälten eingereicht worden, teilte am Dienstag ein Gerichtssprecher in der japanischen Hauptstadt mit.

Durch diesen Schachzug verhindert Asahara zwar nicht automatisch seine Hinrichtung. Lokale Medien wiesen aber darauf hin, dass nur in ganz wenigen Ausnahmefällen Verurteilte gehängt wurden, die einen Antrag auf einen neuen Prozess laufen hatten.

Der Chef der Aum-Sekte war im Februar 2004 wegen des Giftgasanschlags und mehrerer anderer Verbrechen, bei denen insgesamt 27 Menschen ums Leben kamen, zum Tode verurteilt worden. Bei dem Giftgasanschlag durch Aum-Anhänger waren im März 1995 in Tokio zwölf Menschen getötet und mehrere tausend verletzt worden. Die Täter hatten Sarin-Gas verwendet, in der japanischen Hauptstadt brach nach dem Anschlag Panik aus.

Japan ist neben den USA das einzige große Industrieland, das noch die Todesstrafe vollstreckt. In diesem Jahr wurden bereits 15 Menschen hingerichtet. Das ist die höchste Zahl seit mehr als 30 Jahren.

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