Prozessauftakt

Sex-Affäre - FC Thun Spieler vor Gericht

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Zwei junge Männer wegen "Schändung" angeklagt - Prozessauftkat war am Dienstag. Das Opfer war zur Tatzeit knapp über 15 Jahre alt.

In der juristischen Aufarbeitung der Sex-Affäre rund um den Schweizer Fußball-Traditionsclub FC Thun ist am Dienstag mit dem Prozessauftakt im Kreisgericht Bern-Laupen ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Diesmal werden die schwersten Vorwürfe untersucht. Ein 19-jähriger und ein 20-jähriger Mann müssen sich unter anderem wegen des Verdachts der Schändung vor Gericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung drohen den beiden bis zu zehn Jahre Haft.

Die Angeklagten werden zudem der sexuellen Handlungen mit einem Kind beschuldigt. Zu den Übergriffen soll es zwischen Februar und Mai 2007 im Berner Vorort Ostermundigen gekommen sein. Das Opfer soll zur Tatzeit knapp über 15 Jahre alt gewesen sein und aus der Fan-Szene des FC Thun stammen. Den Angeklagten wird auch Pornografie vorgeworfen.

13 Personen beschuldigt
Das Untersuchungsrichteramt Berner Oberland schrieb Ende Februar 2008, einer der beiden Angeklagten sei zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Straftaten Spieler des FC Thun gewesen. Beide Männer seien geständig.

Im Zusammenhang mit der Sex-Affäre wurden 13 Personen angeschuldigt. Sieben Urteile drangen an die Öffentlichkeit. Alle lauteten auf sexuelle Handlungen mit einem Kind und und in einem Fall Pornografie. Verhängt wurden jeweils bedingte Geldstrafen und Bussen.

Erstmals steht jedoch der Vorwurf der Schändung im Raum, deshalb ist der am Dienstag eröffnete Prozess auch der erste vor einem Kreisgericht. Unter Schändung versteht das Schweizerische Strafgesetzbuch den Beischlaf, eine beischlafs-ähnliche oder eine andere sexuelle Handlung mit einer urteilsunfähigen oder zum Widerstand unfähigen Person in Kenntnis ihres Zustands.

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