Kampagne gestartet

Singapur kämpft gegen "Killer-Müll"

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In der Stadt gab es zuletzt zahlreiche Verletzte durch aus Fenstern geworfener Abfall.

Rund um Hochhäuser lebt es sich in Singapur gefährlich: Bewohner und ihre Gäste können von Blumentöpfen und Fahrrädern erschlagen oder von Essensresten und Konservendosen verletzt werden, die Bewohner höherer Etagen aus dem Fenster werfen. Die Hausverwaltungsbehörde HDB hat jetzt eine Kampagne gegen diese Unsitte gestartet, berichtete die "Straits Times" am Freitag.

Aktueller Anlass war der beinahe tödliche Zwischenfall vergangenen Samstag, als ein Mann von einem Blumentopf am Kopf getroffen und schwer verletzt wurde. Eine Nachbarin aus der 16. Etage hatte das Geschoß aus dem Fenster geworfen. Sie wurde angeklagt und kann mit zwei Jahren Haft bestraft werden.

Von Metallstuhl erschlagen
"Killer litter" - etwa: Killer-Abfall - heißt das Phänomen, über das sich Anwohner seit Jahren beschweren. Viele gehen aus leidvoller Erfahrung nur mit einem aufgespannten Schirm an den Häuserwänden entlang. Die "Straits Times" dokumentiert die schlimmsten Fälle: 2002 wurde ein 44-Jähriger von einem Metallstuhl erschlagen, der aus dem 3. Stock geschleudert worden war, 2000 starb eine Fünfjährige, die von einem Blumentopf getroffen wurde.

1984 wurde eine schwangere Frau von einem Fahrrad getroffen und schwer verletzt. Sie starb später. Die Behörde schickt jetzt Briefe an die Einwohner der 900 000 HDB-Wohnungen und hängt Poster auf. Nachbarn werden aufgefordert, Müllwerfer anzuzeigen.

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