Handy-Mitschnitt

So brutal wurde Dominik Brunner getötet

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Die letzten Minuten des S-Bahn-Helden von München sind dokumentiert - auf einem Handy.

Dominik Brunner starb einen grausamen Tod - jetzt erst wird die gesamte Brutalität der unfassbaren Tat von Solln bekannt: Wie "bild.de" berichtet, existiert ein Tonband mit den letzten Minuten im Leben des Managers. Darauf ist die Tötung zu hören.

Am Samstag, dem 12. September 2009, geschah es auf dem S-Bahnhof in München-Solln. Hier das Minuten-Protokoll:

15.45 Uhr: Drei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren bedrohen an der S-Bahn-Haltestelle Donnersbergerbrücke eine Gruppe von vier jüngeren Jugendlichen. Sie fordern Geld von den 13- bis 15- Jährigen und schlagen die beiden Burschen in der Gruppe. Geld bekommen sie nicht.

15.58 Uhr: Die S-Bahn in Richtung Solln fährt in den Bahnhof Donnersbergerbrücke ein. Die vier Jugendlichen steigen ein. Zwei der Angreifer folgen ihnen, der dritte nimmt eine andere Bahn. In der S-Bahn streiten sich die beiden späteren mutmaßlichen Täter. Laut sprechen sie darüber, von den Jugendlichen weiterhin Geld einfordern zu wollen, gehen aber nicht direkt auf diese los. Der 50 Jahre alte Geschäftsmann Dominik Brunner schaltet sich ein, stellt sich schützend vor die vier Jugendlichen und versucht zu schlichten.

16.00 Uhr: Brunner verständigt per Notruf die Polizei. Gleichzeitig bietet er den verängstigten Jugendlichen an, gemeinsam mit ihm am S-Bahnhof Solln auszusteigen. Eigentlich wollten sie schon vorher aussteigen.

16.09 Uhr: Die S-Bahn hält in Solln. Dominik Brunner steigt mit den Jugendlichen aus, die beiden Angreifer folgen ihnen. Ungefähr jetzt muss er die Wiederholungstaste seines Handys betätigt haben - denn die Aufnahme hält fest, wie die tödliche Attacke ablief. Plötzlich greifen die beiden Schläger den Mann an, er fällt zu Boden, sie treten weiter auf ihn ein. Er verliert das Bewusstsein.

"Motherfucker", "Fuck, fuck, fuck"
Laut "bild.de" dauerte das Ganze nur etwa eine Minute. Auf dem Band sind schreiende, tobende Jugendliche zu hören. Dabei ist Markus S. besonders brutal. "Er schreit wie ein Tier", so die Polizei zu "bild". "Man hört, dass geschlagen wird, in schneller Abfolge". Der Totschläger ruft dabei imm wieder "Motherfucker" und "Fuck", "Fuck", "Fuck".

Ein Ermittler zu "bild.de": "Es ist schrecklich zum Anhören, wie ein Mensch totgeschlagen wird. Der eine Täter, höchstwahrscheinlich Markus S. schreit wie von Sinnen". Der andere Täter ist auf dem Band nicht zu hören. Auch die Stimme des Opfers ist erkennbar, laut Ermittler ist es nur ein "unverständliches Murmeln".

ca. 16.10 Uhr: Die erste Polizeistreife trifft am Bahnhof ein, die beiden Jugendlichen ergreifen die Flucht und verstecken sich in einem Gebüsch. Nur kurze Zeit später werden sie nach Angaben der Münchner Polizei gefunden. Ein Notarzt kümmert sich um den 50-Jährigen. Dominik Brunner hatte 22 Verletzungen erlitten.

ca. 18.20 Uhr: Wenige Stunden nach dem Angriff stirbt der Geschäftsmann im Krankenhaus. Bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags vernimmt die Polizei die Beschuldigten und Zeugen. Am Sonntag wurde gegen die beiden Hauptbeschuldigten Haftbefehl erlassen. Später wird auch der dritte Jugendliche festgenommen, der nicht direkt an der Attacke auf den Geschäftsmann beteiligt war.

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