Hinterhältig

Sri Lanka: Bombenanschlag auf Bus - 24 Tote

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Bei einem Bombenanschlag auf einen Bus in der Nähe der srilankesischen Hauptstadt Colombo sind am Freitag mindestens 24 Menschen getötet und 20 verletzt worden.

Bei einem der blutigsten Anschläge in Sri Lanka seit Monaten sind mindestens 24 Zivilisten getötet worden. Weitere 63 Menschen wurden durch die Bombenexplosion in einem voll besetzten Bus nahe der Hauptstadt Colombo verletzt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Behörden legten ihn jedoch wie schon andere Anschläge zuvor den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) zur Last. Die LTTE-Rebellen kämpfen seit 1972 für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit im Norden der Insel.

Bombe in Gepäcknetz
Die in einem Gepäcknetz versteckte Bombe explodierte, als das Fahrzeug den Piliyandala-Busbahnhof verlassen wollte. Während des abendlichen Berufsverkehrs befanden sich 300 Personen in der Busstation. Augenzeugen berichteten von einem gewaltigen Feuerball, der über dem Bus aufstieg. Zahlreiche Leichen seien am Anschlagsort auf dem Boden gelegen. "Die Explosion war so heftig, dass ich die Augen nicht mehr öffnen konnte. Es gab schwarzen Rauch und ich blutete aus dem Kopf", sagte der Fahrer des Busses, Ananda Ratnasiri, nach dem Anschlag.

"Mindestens zehn Menschen starben an Ort und Stelle und 14 weitere auf dem Weg ins Krankenhaus", sagte ein Polizeivertreter in Colombo. Unter den Opfern seien auch ein buddhistischer Mönch und ein Kleinkind. Auch acht Frauen sollen getötet worden sein.

Rebellen verdächtigt
Der Anschlag sei definitiv von den tamilischen Rebellen verübt worden, sagte Militärsprecher Udaya Nanayakkara. Die Rebellen seien nach den jüngsten Verlusten bei den Kämpfen mit Regierungstruppen verzweifelt. Die Kämpfe zwischen der LTTE und der srilankesischen Armee haben sich in den vergangenen Monaten verschärft. Am Mittwoch starben oder verschwanden bei dem schlimmsten Gefecht seit Jahren laut inoffiziellen Quellen 185 Soldaten. Das Verteidigungsministerium sprach offiziell von 127 Opfern unter den Soldaten.

Die tamilischen Rebellen waren von den Behörden bereits im Februar mit einem Bombenanschlag in einem Bus in Verbindung gebracht worden. Damals starben 20 Menschen im Zentrum der Insel. Einen Monat zuvor waren 28 Zivilisten in einem Bus im Süden des Landes umgekommen.

Bei dem seit über 30 Jahren andauernden tamilisch-singhalesischen Konflikt kamen Schätzungen zufolge bis zu 60.000 Menschen ums Leben. Heuer wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums mindestens 3025 Rebellen und 218 Soldaten getötet.

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