Im Stall gehalten

Ungar von Tochter als Sklave verkauft

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Der 68-jährige wurde an eine Roma-Familie verkauft.

Ein älterer Mann ist in Ungarn drei Jahre lang unter unmenschlichen Bedingungen als Sklave festgehalten worden. Seine eigene Tochter hat den heute 68-Jährigen laut "Nepszabadsag" an eine Roma-Familie in dem südostungarischen Städtchen Ujkigyos verkauft. Diese sperrte ihn im Stall zu den Pferden ein, ließ ihn umsonst arbeiten und gab ihm nur einmal am Tag zu essen.

Unvorstellbare Umstände
Der Fall wurde aufgedeckt, als die Behörden des Städtchens einem Antrag der Familie des Mannes auf Sachwalterschaft nachgingen. Der 68-Jährige war nämlich nicht zur ärztlichen Untersuchung erschienen, die seine Geschäftsfähigkeit hätte feststellen sollen. Daraufhin suchte die Vormundschaftsbehörde den Mann auf und fand ihn unter unvorstellbaren Umständen vor. Der Arzt stellte bei ihm unter anderem mehrere schlecht verheilte gebrochene Rippen und Krätze fest.

Noch keine Anzeige
Nichtsdestotrotz haben die örtlichen Behörden bisher keine Anzeige gegen die Sklavenhalter und die Familie des Mannes eingeleitet. Bürgermeister Zoltan Szebelledi sagte dem Blatt, man habe "nicht gewusst, dass es diese Möglichkeit gibt". Gleichzeitig erzählte er, die Familien im Ort, die sich mit "moderner Sklaverei" beschäftigten, hätten seine Mitarbeiter "verdeckt bedroht". Nach Angaben der Zeitung hat es in der Region in vergangener Zeit immer wieder ähnliche Fälle gegeben, die Opfer hatten allerdings bisher jedes Mal ihre belastenden Aussagen zurückgezogen, so dass kein Verfahren gegen die Sklavenhalter eingeleitet werden konnte.

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