Stadt unter Wasser

Unwetter im Jemen fordern rund 100 Menschenleben

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Eine gesamte Stadt steht bis zu den Dächern unter Wasser. Helfer werden hier nicht in 100 Jahren auftauchen, glauben die Anrainer.

Bei schweren Überschwemmungen im Jemen sind am Wochenende mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen oder wurden vermisst. Außerdem seien über 7000 Menschen obdachlos geworden. Den Überschwemmungen waren sinnflutartige Regenfälle vorausgegangen. In den besonders schwer betroffenen Provinzen Hardamut und Mahra im Südosten des Landes fiel über 30 Stunden lang heftiger Regen. Die Regierung erklärte die Regionen zu Katastrophengebieten.

Von den schlimmsten Überschwemmungen im Jemen seit Jahrzehnten sind auch die Lehmgebäude der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Shibam bedroht. Präsident Ali Abdullah Saleh, der die Krisenregionen besuchte, forderte das Parlament auf, ein Hilfspaket zu verabschieden. Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt und kämpft während der Monsun-Saison regelmäßig mit Überschwemmungen.

Ganze Stadt unter Wasser
Die Zahl der Todesopfer kann daher noch steigen. Allein in den südlichen Provinzen Mouhra und Hadramut wurden mindestens 1.700 Häuser zerstört. Stundenlanger Regen, Gewitter und Sturzfluten hatten am Donnerstag in Hadramut Hunderte Lehmhütten zerstört. Noch am Samstag stürzten beschädigte Gebäude in sich zusammen. Eine gesamte Stadt stand bis zu den Dächern unter Wasser.

Touristen gerettet
Aus der Ortschaft Ayfan wurden 18 Touristen per Hubschrauber in Sicherheit gebracht. Dazu kamen Stromausfälle, wichtige Straßen sind überflutet. Lebensmittel und Medikamente gehen zur Neige.

"Keine Hilfe in 100 Jahren"
Staatspräsident Ali Abdullah Saleh besuchte mehrere verwüstete Städte. Die meisten Betroffenen klagten aber, von den Behörden gebe es kaum Unterstützung. "Sie sind weg, und sie werden weder heute noch in 100 Jahren hier auftauchen", meinte ein Anrainer resignierend.

136.000 auf der Flucht
Heftige Niederschläge und Überschwemmungen haben auch in Sri Lanka mehr als 136.000 Menschen in die Flucht getrieben. Mindestens vier Menschen ertranken in den vergangenen Tagen in den reißenden Fluten. Mindestens 25.000 Häuser wurden zerstört.

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