Todesstrafe droht

Verursacher des Milchskandals in China vor Gericht

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Melamin im Milchpulver: Vier Hersteller stehen nun in China vor Gericht. Ihnen droht die Todesstrafe.

Im Skandal um Melamin-verseuchtes Milchpulver stehen vier Hersteller wegen "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" seit Montag in China vor Gericht. Die Ankläger am Gericht in Shijiazhuang im Norden des Landes argumentierten, das Proteinpulver habe eine "ernste Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Verbrauchern" dargestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Es handelt sich um die schärfste Anklage seit das Gesundheitsministerium bekanntgab, dass verunreinigtes Milchpulver für den Tod von mindestens sechs Säuglingen und die Erkrankung von fast 300.000 Babys verantwortlich sein soll.

Angeklagten droht Todesstrafe
Die vier Tatverdächtigen sollen zwischen Dezember 2007 und August 2008 mehr als 200 Tonnen Proteinpulver unter Beimischung von Melamin hergestellt und verkauft haben. Falls sie schuldig gesprochen werden, droht ihnen mindestens ein Haftstrafe von zehn Jahren Haft bis hin zur Todesstrafe. Fünf weitere Angeklagte müssen sich seit Montag wegen "Herstellung und Verkauf von giftigen Nahrungsmitteln" verantworten. In China laufen bereits andere Prozesse gegen mehrere Milchhändler.

Den Berichten zufolge soll am Mittwoch auch der ehemalige Hauptgeschäftsführer des Milchkonzern Sanlu, Tian Wenhua, vor dem Gericht in Shijiazhuang gestellt werden. Der im Zentrum des Skandals stehende Milchkonzern Sanlu hatte in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet. Nach Behördenangaben hatte Sanlu seit März von der verseuchten Milch gewusst, startete jedoch die nationale Rückrufaktion erst im September.

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