Schwarzes Meer

Weiter Ölaustritt nach Schiffbrüchen

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Mehr als zehn Seeleute gelten noch immer als vermisst

Nach den schweren Schiffshavarien im Nordosten des Schwarzen Meeres tritt weiter tonnenweise Öl aus einem der gesunkenen Tanker aus. Das meldete die Agentur Itar-Tass am Samstag unter Berufung auf den ukrainischen Zivilschutz. Stürmisches Wetter behinderte den Kampf von Helfern gegen die Ausbreitung der Ölpest an der ukrainischen und russischen Schwarzmeerküste.

Bei einem schweren Sturm am Sonntag vor einer Woche waren etwa 20 Schiffe verunglückt. Einige der nicht seetauglichen Tanker zerbrachen. Dabei traten mindestens 10.000 Tonnen Öl und 7.000 Tonnen Schwefel aus. Viele Seeleute starben, mehr als zehn galten auch nach einer Woche als vermisst.

Gewaltiger Umweltschaden
Die Ölkatastrophe hat in den Naturschutzgebieten am Schwarzen Meer nach Angaben von Umweltschützern zu einem der größten Umweltschäden der vergangenen Jahre geführt. Das Massensterben von Vögeln, Fischen und anderen Meeresbewohnern dauerte auch am Wochenende unvermindert an. Nach ukrainischen Medienberichten hat die Europäische Union auf Bitten Kiews technische und finanzielle Hilfe für kommende Woche zugesagt, um die Folgen der Umweltkatastrophe zu beseitigen. Die Staatsanwaltschaften der Ukraine und Russland haben nach den Havarien mehrere Strafverfahren eingeleitet wegen Verstoßes gegen das Schifffahrtsrecht und Umweltdelikten.

Russischen Angaben zufolge entstand in den Fischbeständen an der Meerenge zum Asowschen Meer ein Schaden von 304 Milliarden Rubel (8,5 Milliarden Euro). Die zuständige Behörde untersagte den Fischfang und die Fischverarbeitung in der betroffenen Region. In der von der Ölpest besonders betroffenen Straße von Kertsch kollidierten am Samstag ein russisches und ein kambodschanisches Schiff, ohne dass Menschen verletzt wurden.

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